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Bund fördert Investitionen im Saarland

18.04.23 (Saarland) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor Ostern haben die Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) und die Saarbrücker Saarbahn von Oliver Luksic (FDP), Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Förderbescheide überreicht bekommen. Sie finanzieren den Ausbau der Lade- und Betankungsinfrastruktur der beiden Unternehmen. Sie haben sich im Rahmen eines Bundesprogramms beworben und entsprechende Anträge gestellt.

Mit rund 250.000 Euro bezuschusst der Bund die VVB, um die Ladeinfrastruktur an die wachsenden E-Bus-Flotte anzupassen. Christiane Blatt, Oberbürgermeisterin der Stadt Völklingen und Thorsten Gundacker, Geschäftsführer der Völklinger Verkehrsbetriebe, haben den Bescheid entgegengenommen. Für den Ausbau der Betankungsinfrastruktur ihrer Brennstoffzellen-Busse hat die Saarbrücker Saarbahn einen Förderbescheid über rund drei Millionen Euro erhalten.

Sowohl in Völklingen als auch in Saarbrücken ist es das erklärte Ziel, mit Hilfe der Fördergelder die Lade- und Betankungsinfrastruktur so weit herzustellen, dass eine Umstellung des Fuhrparks im ÖPNV auf emissionsfreie Antriebe bis zum Jahr 2025 möglich wird. Beim geplanten Dieselausstieg setzen die Völklinger Verkehrsbetriebe auf elektrische Traktion. In den nächsten beiden Jahren wird das Unternehmen 15 weitere elektrische Busse anschaffen. Bereits Ende März haben sie dafür vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr rund vier Millionen Euro Fördergelder erhalten.

In Summe werden dann bis Ende 2025 rund zwei Drittel der Flotte elektrisch und mit Grünstrom unterwegs sein. Das sind 21 Stromer, die durch Völklingen verkehren. Spätestens im Jahr 2031 sollen dann alle 35 Busse der VVB zu hundert Prozent elektrisch sein. Dann sparen die VVB als erstes komplett emissionsfreies Verkehrsunternehmen im Saarland jährlich rund tausend Tonnen klimaschädliches CO2 ein.

Hierfür investieren sie rund 9,5 Millionen Euro. Die Saarbrücker Saarbahn konzentriert sich bei den emissionsfreien Antrieben ihrer Busflotte – aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wie Topografie, Reichweite und Lade- sowie Betankungszeit – auf Wasserstoff und baut ihren Fuhrpark mit Brennstoffzellenbussen aus. Insgesamt investiert die Saarbahn 25 Millionen Euro in die Anschaffung der 28 neuen Fahrzeuge und die entsprechende Infrastruktur. Dafür hat das Unternehmen vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr bereits elf Millionen Euro Unterstützung erhalten.

Geplant ist, dass die ersten Wasserstoffbusse bereits Ende 2024 zum Einsatz kommen. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Saarbrücker Nahverkehrsflotte sukzessive um weitere emissionsfreie Fahrzeuge erweitert werden. Doch ober Wasserstoffbusse oder elektrische Traktion: Nichts davon ist im Vergleich zum konventionellen Dieselbus marktfähig. Deshalb muss jeder einzelne Bus durch die öffentliche Hand – sei es Bund oder Länder – gesondert gefördert werden. Ob und wann die wirtschaftliche Marktreife solcher Busse eintreten wird, ist derzeit unklar.

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