Informationen zur S-Bahn Münsterland
17.03.23 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld
Der SPNV in und um Münster wird in den nächsten Jahren schrittweise zu einem leistungsfähigen S-Bahn-Netz ausgebaut. Die künftige „S-Bahn Münsterland“ soll Straßen und Innenstädte entlasten, das Umland besser an die Stadt Münster anbinden und die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich verringern. Das Projekt ist Teil des Infrastrukturprojekts „Zielnetz 2040“, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen die Verbesserung und den Ausbau des SPNV vorantreibt.
Letzte Woche hat der projektverantwortliche Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Münster die Verbandsversammlung des Zweckverbands Mobilität Münsterland (ZVM) über den Stand der Planungen informiert. Auch Gäste aus Verwaltung und Politik waren zur Veranstaltung eingeladen. Während die Bevölkerung in NRW insgesamt abnimmt, ist das Münsterland und insbesondere der urbane Raum Münster eine Wachstumsregion. Das prognostizierte Bevölkerungswachstum der Stadt Münster liegt mit +2,4 Prozent selbst für das ferne Jahr 2040 deutlich über dem NRW-Durchschnitt (-0,8 Prozent).
Auch die Kommunen entlang der Linien der künftigen S-Bahn Münsterland zeigen überdurchschnittliche Wachstumsraten. Zum Beispiel ist für Gronau ein Wachstum von zehn Prozent prognostiziert, für Havixbeck von 7,8 Prozent und für Ostbevern von 5,1 Prozent. Entsprechend belastet ist das bestehende Verkehrsnetz, vor allem der Straßenverkehr. Aktuell sind mit dem SPNV im Münsterland täglich rund 85.000 Reisende unterwegs.
Mit einem in den nächsten Jahren sukzessive deutlich verbesserten Angebot soll diese Zahl in der ersten Ausbaustufe der S-Bahn Münsterland bis Ende 2032 auf rund 100.000 Reisende gesteigert werden, in der zweiten Ausbaustufe bis Ende 2040 auf rund 170.000. Dazu wird das SPNV-Angebot in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut: Eine engere Taktung, neue Haltepunkte und Verbindungen sollen das Umland besser an die Stadt Münster anbinden, Reisezeiten verkürzen und ein attraktives und leistungsfähiges Nahverkehrsangebot schaffen.
Gestecktes Ziel ist ein vernetztes Mobilitätsangebot, das eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur mit einer hohen Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Region verbindet. Und das vor allem die verkehrlichen CO2-Emissionen erheblich senkt: Künftig sollen zwei von drei Wegen im Münsterland emissionsfrei zurückgelegt werden.
Der Ausbau der S-Bahn Münsterland, die bis Ende 2040 vollständig lokal emissionsfrei und mit Ökostrom betrieben werden soll, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Der NWL bringt die Verkehrswende im Münsterland nicht alleine voran. Das Projekt ist eingebettet in ein NRW-weites Infrastrukturprojekt, das die Landesregierung im Rahmen ihrer ÖPNV Infrastrukturinitiative 2019 auf den Weg gebracht hat: So sollen im Rahmen des Zielnetz 2032 landesweit 13 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 212 Kilometern neu in Betrieb gehen und 28 neue Stationen angefahren werden.
Foto: Stadt Münster