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DB AG: Schwere Kritik an der EVG

07.03.23 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn kritisiert die Unterbrechung der am 28. Februar gestarteten Tarifverhandlungen durch die EVG nach nur zwei Stunden. DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Diese Eskalation in der ersten von vier terminierten Runden ist absolut unnötig. Es liegt ein massives Paket mit 57 Forderungen auf dem Tisch, da müssen wir zunächst den Rahmen abstecken, priorisieren und dann in die Details einsteigen.“

Die DB zeigt sich irritiert, dass die EVG nicht bereit war, über Inhalte zu sprechen, sondern als Vorbedingung auf einem Angebot beharrte. Seiler: „Wir wollen ernsthaft verhandeln und Lösungen am Verhandlungstisch finden, das erwarten wir auch von der EVG.“ Der bereits vereinbarte nächste Verhandlungstermin am 14. und 15. März hat für die DB Bestand. Die Forderungen der EVG sind sehr komplex und kostenintensiv. Insgesamt hat die Gewerkschaft 57 Einzelforderungen vorgelegt, die ein Gesamtvolumen von 25 Prozent bedeuten.

Das ist „so nicht möglich“, sagte Seiler. Allein die reinen Lohnforderungen belaufen sich auf 18 Prozent. Der geforderte Mindestbetrag von 650 Euro würde für neunzig Prozent der DB-Belegschaft greifen. Das entspräche je nach Gehalt teilweise einer Lohnerhöhung von deutlich über dreißig Prozent. Der DB geht es um eine gute Balance, warnt aber auch davor, dass die Kosten für einen möglichen Tarifabschluss am Ende unfinanzierbar seien.

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