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Ausbauprojekt Freiburg-Colmar

06.03.23 (Baden-Württemberg, Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Planungen zur Reaktivierung einer direkten Bahnverbindung von Freiburg im Breisgau nach Colmar im benachbarten Elsass schreiten voran. Durch das grenzüberschreitende Bahnprojekt wächst Europa weiter zusammen. Beim grenzüberschreitenden Reaktivierungsvorhaben zu einer direkten Bahnverbindung von Freiburg im Breisgau nach Colmar im benachbarten Elsass geht es Schritt für Schritt voran. Der politische Lenkungsausschuss beriet letzte Woche in Straßburg unter gemeinsamen Vorsitz der Präfektin von Grand Est, Josiane Chevalier, und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) über die vorliegenden Zwischenergebnisse aus der aktuellen Projektphase.

Minister Hermann sagte nach der Sitzung: „Ich freue mich, dass dank des großen Engagements aller beteiligten Projektpartner auf beiden Seiten des Rheins die Planungen vielversprechend verlaufen. Dieses grenzüberschreitende Bahnprojekt hat eine besonders wichtige Bedeutung für die Grenzregion am Oberrhein. Durch regionale Lückenschlüsse im Schienenverkehr wächst Europa zusammen und die Vorteile eines geeinten Europas für die Menschen in der Region werden buchstäblich erfahrbar. Es gilt nun, eine gemeinsame Realisierungs- und Finanzierungsperspektive für dieses deutsch-französische Herzensprojekt zu entwickeln.“

Die SNCF Réseau und DB Netz stellten dem deutsch-französischen Lenkungsausschuss die wichtigsten Zwischenergebnisse vor. Die Projektpartner vereinbarten in dem sehr konstruktiven und freundschaftlichen Austausch, dass bis zum nächsten Lenkungsausschuss die betrieblichen Planungen wie auch die Bewertungsergebnisse weiter von der DB und SNCF zu harmonisieren sind. Zu flankieren ist dies mit der Erarbeitung eines abgestimmten Zeitplans für mögliche nächste Planungs- und Realisierungsschritte.

Alle Seiten betonten nochmals die Wichtigkeit dieses grenzüberschreitenden Schienenprojekts und den Willen, dieses zu realisieren. Minister Hermann ist es sehr wichtig bei dem Projekt zügig voranzukommen. Er begrüßte es auch, dass der nächste Lenkungskreis bereits im Sommer dieses Jahres – möglichst noch vor der Sommerpause – stattfinden soll. In der aktuellen Planungsphase wurden die betriebliche und verkehrliche Aufgabenstellung erarbeitet und der Infrastrukturbedarf der fünf betrieblichen Varianten ermittelt.

Dabei untersuchte die SNCF im französischen Gebiet als eine Kernaufgabe verschiedene Varianten für die Wiederherstellung beziehungsweise Neutrassierung der Rheinquerung, aber auch die Frage, wie die Strecke in Richtung Colmar ertüchtigt und ausgebaut werden soll. Auf deutscher Seite wurde von der DB geprüft, an welchen Stellen die bisher eingleisige Infrastruktur der Breisgau S-Bahn zwischen Breisach und Freiburg abschnittsweise um ein zweites Gleis ergänzt werden muss, damit zusätzlich zur S-Bahn auch stündlich beziehungsweise halbstündlich durchgehende Züge bis Colmar verkehren können.

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