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VAG Nürnberg wird klimaneutral

10.02.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die VAG Nürnberg setzt auf Elektromobilität: Im Laufe dieses Jahres nimmt sie insgesamt 46 neue eBusse in Betrieb. Die 16 Solo- und dreißig Gelenkbusse stammen aus der bewährten Modellreihe eCitaro von Mercedes Benz. Mit der Lieferung ist der Fuhrpark der VAG gegen Ende des Jahres fast zur Hälfte auf Elektroantrieb umgestellt und damit klimaneutral. Um 2030 sollen alle Busse der VAG mit Ökostrom fahren.

„Wir kommen dieses Jahr einen deutlichen Schritt voran, auf dem Weg zu einem emissionsfreien und leisen öffentlichen Personennahverkehr. Emissionsfreie Fahrzeuge machen eine Stadt lebenswert“, so der Sprecher des VAG-Vorstandes Tim Dahlmann-Resing. Ergänzend fügt er hinzu: „Wir waren schon immer gut, haben uns für umweltschonendere und bessere Antriebe eingesetzt, aber mit der Elektromobilität heben wir den Busbetrieb auf ein noch besseres Level, zumal wir mit Ökostrom fahren.“

Die VAG-eBusflotte ist nicht nur lokal emissionsfrei, sondern insgesamt, da der Strom, mit dem die Flotte geladen wird, als regional erzeugter Ökostrom zur Verfügung steht. Insbesondere in Städten ist es ein großer Pluspunkt, wenn Mobilität abgasfrei möglich ist. Auch Nürnberg hatte und hat teils Probleme mit schadstoffbelasteter Luft, aber auch mit Geräuschemissionen; beides kann die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen. Umso besser, wenn der öffentliche Personennahverkehr grüner und nachhaltiger wird.

„Wir sind der Daseinsvorsorge verpflichtet und tragen Verantwortung für die Menschen, die mit uns fahren, aber auch für die Bevölkerung Nürnbergs insgesamt“, bekennt Dahlmann-Resing. „Wir haben auch künftige Generationen im Auge.“ Für die Fahrgäste hat sowohl der Solo- als auch der Gelenkbus jede Menge Komfort parat. Der Solobus bietet 32 Sitzund 41 Stehplätze, macht Platz für 73 Fahrgäste. Der Gelenkbus hat 44 Sitz- und 83 Stehplätze, insgesamt also 127. Wichtig, um auch für ein hohes Fahrgastaufkommen im Schul- und Berufsverkehr gerüstet zu sein.

Sowohl im dreitürigen Solobus als auch im viertürigen Gelenkbus gibt es darüber hinaus bei der zweiten Tür je zwei Mehrzweckabstellflächen für Menschen im Rollstuhl, eScooter und Kinderwägen oder, wenn Platz frei ist, auch für Fahrräder. Im Gelenkbus gibt es bei Tür 3 eine zusätzliche Mehrzweckfläche für Kinderwägen und Fahrräder. Sowohl die Solo- als auch die Gelenkbusse sind durchgehend niederflurig. Dank staatlicher Unterstützung konnte die VAG den Kauf der eBusse angehen.

Sie bekommt fast 13 Millionen Euro allein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, was vierzig Prozent der Investitionskosten für Ladeinfrastruktur und rund achtzig Prozent der Mehrkosten gegenüber konventionellen Dieselbussen entspricht. Darüber hinaus bekommt die VAG für diese Fahrzeuge die üblichen Landesfördermittel in Höhe von weiteren 4,8 Millionen Euro. Busse, die nicht in Dieseltraktion betrieben werden sind ohne Kofinanzierung von Bund und Land auch weiterhin nicht marktfähig.

Foto: VAG Nürnberg

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