Lärmschutz im Mittelrheintal geht weiter
08.02.23 (Güterverkehr, Hessen, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Deutsche Bahn errichtet in zwanzig Kommunen vom rheinland-pfälzischen Leutesdorf bis nach Eltville in Hessen Lärmschutzwände. Um die Bürger im Mittelrheintal nachhaltig vom Schienenverkehrslärm zu entlasten, entstehen insgesamt rund 27 Kilometer Schallschutzwände. Für rund 22.000 Menschen wird es so spürbar leiser. Dafür investieren DB, Bund und Länder gemeinsam mehr als 130 Millionen Euro.
Letzte Woche startete symbolisch der Bau in den ersten sechs Orten. Dabei entstehen jeweils 1,8 Kilometer Lärmschutzwände auf beiden Rheinseiten. In Hessen, rechts des Rheins, beginnen die Arbeiten in Rüdesheim, Erbach, Hattenheim und Oestrich-Winkel, auf der linken Rheinseite in Rheinland-Pfalz in Weißenthurm und Brey.
Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Der Schienenverkehr für die Menschen im Mittelrheintal muss leiser werden. Nur so können wir hier und im ganzen Land die nötige Akzeptanz für die Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene gewinnen. Mein besonderer Dank gilt hierbei dem Beirat Leiseres Mittelrheintal – im Dialog mit den Anwohnern konnten wir bereits viel erreichen, um den Lärmschutz in dieser besonderen Region zu verbessern. Der Bau der Lärmschutzwände wird weitere Entlastungen bringen.“
Bei der Planung und Umsetzung des Lärmschutzes ist die DB mit den Anwohnern über den 2012 gegründeten Beirat Leiseres Mittelrheintal im direkten Austausch. Hier sitzen alle an einem Tisch: Bürgerinitiativen, Vertreter aus Politik und der DB. Zahlreiche gemeinsam erarbeitete Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms, die sich nach den jeweiligen Ortsgegebenheiten richten und somit auch das Weltkulturerbe berücksichtigen, wurden bereits erfolgreich umgesetzt.
In den letzten Jahren hat die DB beispielsweise bereits sogenannte Schienenstegdämpfer auf rund 52 Kilometern Strecke eingebaut. Diese reduzieren die Schwingungen der Schiene durch vorbeifahrende Züge und somit den Schall. Weltkulturerbe und zugleich Teil einer der wichtigsten europäischen Schienenverkehrsachsen für den Nord-Süd-Verkehr. Durch die besondere Lage zwischen Fluss und Berghängen ergibt sich eine schallverstärkende Situation, zudem sind viele Ortsdurchfahrten sehr eng. Bis 2030 sollen nach den derzeitigen Planungen rund 800.000 Anwohner an Eisenbahnstrecken von Lärmschutzmaßnahmen profitieren können.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir mehr Verkehr auf die Schiene verlagern, das Netz ausbauen und erweitern. Diese klimapolitische Notwendigkeit bedeutet für viele Menschen entlang der großen Schienentrassen eine große Belastung. Lärm ist unsichtbar, hat aber unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität der hier lebenden Menschen: Er schreckt auf, er beeinträchtigt die Gesundheit, er raubt einem den Schlaf. Dessen sind wir uns sehr bewusst und investieren darum massiv in den Lärmschutz für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner.“
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben