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Bahnausbau im Berchtesgadener Land

16.02.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Freistaat Bayern will das Bahnfahren im Berchtesgadener Land beschleunigen. Der Freistaat stellt 110.000 Euro bereit, damit die DB Netz AG in einer Machbarkeitsstudie eine Geschwindigkeitserhöhung im Streckenabschnitt zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden untersucht. „Das ist eine der langsamsten Strecken in Bayern. Wir wollen, dass sich das bald ändert und das Reisen mit dem Zug dort attraktiver wird“, betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter anlässlich der Förderbescheidübergabe an die DB am Bahnhof Bayerisch Gmain.

Zusammen mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (beide CSU), die auch für die ländliche Entwicklung zuständig ist, zeichnete er zudem den kürzlich von der DB modernisierten Bahnhof mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ aus. „Der heutige Tag ist ein Meilenstein für einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr im Berchtesgadener Land. Ein attraktiver Bahnverkehr bedeutet mehr Lebensqualität im ländlichen Raum. Er ist auch ein absolutes Plus für eine nachhaltige Tourismusregion, die den Klimaschutz im Blick hat. Gerade für ältere und Fahrgäste mit Behinderung bedeutet die Barrierefreiheit der Bahnhöfe eine wirkliche Erleichterung“, so Staatsministerin Michaela Kaniber bei der Übergabe.

Der Freistaat hatte den 2022 fertiggestellten Ausbau des Bahnhofs in Bayerisch Gmain mit 400.000 Euro unterstützt. Seitens der DB nahmen Christian Weigenand von der DB Netz AG und Helmut Zöpfel, Leiter des Bahnhofsmanagements Rosenheim, den Bescheid und das Signet entgegen.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern: „Wir bauen die Bahninfrastruktur im Freistaat kontinuierlich aus. Die Modernisierung von Bahnhöfen ist dabei ein wichtiger Baustein – ebenso die Ertüchtigung auch kleinerer Bahnstrecken. Denn: Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein – und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind aus öffentlicher Hand, der auch in diesen Zeiten Planungen und Investitionen ermöglicht.“

Die angestrebte Geschwindigkeitsanhebung auf der Strecke südlich von Bad Reichenhall wird als Nebeneffekt ein Plus an Barrierefreiheit mit sich bringen. Denn durch den Zeitgewinn könnten die Züge im Bahnhof Berchtesgaden nahezu ausschließlich am barrierefrei erreichbaren Bahnsteig 1 halten und wieder abfahren. Hauptzweck ist aber, mit der Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 60 km/h beziehungsweise teilweise sogar auf 70 km/h mehr Stabilität im Fahrplan zu bekommen.

„Wir wollen damit noch mehr Fahrgäste auf die Schiene bringen. Deshalb macht der Freistaat für die Untersuchung auch freiwillig Mittel aus dem bayerischen Klimaschutzprogramm locker“, so Verkehrsminister Bernreiter. Der Fördersatz beträgt neunzig Prozent. Die Stationsumbaukosten in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro finanzierte der Bund alleine im Rahmen der Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen.

Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

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