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Zu wenig barrierefreie Bahnhöfe

12.01.23 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Allianz pro Schiene kritisiert die mangelnde Barrierefreiheit an deutschen Bahnhöfen. Rund zwanzig Prozent, also etwa jede fünfte Zugangsstelle zum Eisenbahnverkehr in Deutschland ist nicht stufenfrei erreichbar. Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder gehbehinderte Fahrgäste stellt das vor erhebliche Probleme, auch wenn sich in den letzten Jahren einiges zum guten getan hat.

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagt: „Es ist gut, dass es in allen Bundesländern vorangeht bei den stufenfreien Zugängen zu den Bahnhöfen. Allerdings sollte Barrierefreiheit längst eine Selbstverständlichkeit sein – deshalb ist mehr Tempo beim Ausbau absolut wünschenswert.“ Besonders großer Nachholbedarf zeigt sich im Saarland, wo nur sechzig Prozent der Bahnhöfe stufenfrei erreichbare Bahnsteige haben. Hessen hat im Vergleich zu 2017 zwar aufgeholt, liegt aber immer noch auf dem vorletzten Platz der Bundesländer (73 Prozent).

Spitzenreiter bei den barrierefrei zugänglichen Bahnhöfen ist Schleswig-Holstein (98 Prozent), gefolgt von Berlin (92 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (90 Prozent). Dirk Flege: „Man sieht ganz deutlich, dass sich die Bundesländer unterschiedlich stark für ihre Bahnhöfe engagieren. Nun geht es darum, die verbliebenen Lücken in der Barrierefreiheit rasch zu schließen.“ Die Rahmenbedingungen dafür haben sich jetzt noch einmal verbessert: Der Bundestag hat zusätzliche Finanzmittel bewilligt.

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