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PwC: 49-Euro-Ticket hat hohes Potential

11.01.23 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Das geplante 49-Euro-Ticket in Deutschland wird auf eine große Nachfrage treffen. So sind mehr als vierzig Prozent der befragten Personen bereit, für ein bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket 49 Euro im Monat zu bezahlen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Während das Nachfragepotenzial unabhängig vom Geschlecht hoch ist, zeigt sich mit Blick auf die Altersstruktur, dass das Ticket insbesondere bei den unter 50-Jährigen beliebt ist.

Laut Umfrage beläuft sich das Nachfragepotenzial auch bei denjenigen Personen, die aktuell über keine ÖPNV-Zeitkarte (z. B. Monatsticket) verfügen, auf fast ein Drittel, was auf den möglichen Zugewinn von zahlreichen Neukunden hindeutet. Knapp 40 Prozent der befragten Personen, die über einen Pkw verfügen, äußerten Interesse. Daraus wird deutlich, dass der ÖPNV durch das Deutschlandticket als attraktive Alternative zum Pkw an Bedeutung gewinnen dürfte.

Deutliche Nachfrageunterschiede ergeben sich hinsichtlich des Einkommens. So können beziehungsweise wollen sich viele einkommensschwache Personen oder Haushalte das Deutschlandticket nicht leisten. In diesem Zusammenhang interessant ist die Beobachtung, dass das Nachfragepotenzial bei einem Preis von 39 Euro auf über fünfzig Prozent und bei einem Preis von 29 Euro auf etwa zwei Drittel steigen würde. Zudem würden sich bei allen drei Ticketpreisen (49 Euro, 39 Euro und 29 Euro) die Einnahmen aus dem Ticket in etwa auf dem gleichen Niveau befinden.

„Nicht zu vernachlässigen sind aber die Kannibalisierungseffekte beim übrigen Ticketangebot“, sagt Hansjörg Arnold, Partner Infrastructure & Mobility bei PwC Deutschland. „Zudem hat eine hohe Qualität des Mobilitätsangebots auch ihren Preis.“ Sowohl zwischen den Regionen in Deutschland als auch bei der Lage des Wohnortes zeigen sich teils größere Unterschiede: Das Nachfragepotenzial reicht vom Norden mit 38 Prozent bis zu 45 Prozent im Süden.

Und während in den Metropolen mit über einer Million Einwohnern fast jede zweite Person bereit wäre, 49 Euro für ein bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket zu bezahlen, gilt das in den Kleinstädten mit weniger als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch für etwas mehr als jede dritte Person. Damit haben die Größe des jeweiligen Wohnorts bzw. das dort verfügbare Mobilitätsangebot einen starken Einfluss auf die Nachfrage. Durch die Einführung des Deutschlandtickets ist mit einer starken Zunahme der ÖPNV-Nutzung zu rechnen.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Anstieg über alle Verkehrszwecke erstreckt, und sich nicht nur auf den Freizeitverkehr bezieht“, ergänzt Gabriel Flore, Manager Infrastructure & Mobility bei PwC Deutschland. „Diese positiven Aussichten stellen die ÖPNV-Branche aber gleichzeitig vor große Herausforderungen.“ Fazit: Um die gestiegene Nachfrage kompensieren zu können, wird man einen massiven, bundesweiten Angebotsausbau brauchen.

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