Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Bund fördert Infrastrukturausbauten

18.01.23 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Staatssekretärin Susanne Henckel (parteilos) hat zwei Finanzierungsvereinbarungen zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der DB Netz AG unterzeichnet: Die Vereinbarungen haben ein Gesamtvolumen von rund sechzig Millionen Euro Bundesmitteln. Damit soll der Deutschlandtakt vorangetrieben und sollen die Kapazitäten bestehender Strecken schnell erweitert werden.

Wie von der Beschleunigungskommission Schiene empfohlen, gehen wir gezielt kleine und mittlere Maßnahmen zur schnellen Kapazitätserweiterung an. Damit schafft man wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung des Deutschlandtakts. Angebotsverbesserungen sollen so Schritt für Schritt spürbar werden.

Susanne Henckel: „Wir wollen, dass die Menschen wieder gerne Bahn fahren. Dazu braucht es attraktive Angebote und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Mit den Vereinbarungen gehen wir drängende Probleme gezielt an und sorgen schnell für spürbare Verbesserungen. Wir steigern schnell die Kapazitäten für alle Verkehre, ermöglichen dichtere Takte und verbessern Anschlüsse. Zugleich sorgen alle Maßnahmen für eine Verbesserung der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf der Schiene. Das sind wichtige Voraussetzungen für einen funktionierenden Deutschlandtakt.“

Grundlage für die Finanzierungsvereinbarungen ist die Gemeinsame Absichtserklärung zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Bahn AG und den Eisenbahninfrastrukturunternehmen zur Stärkung der Schiene und Erreichung der Klimaschutzziele aus dem Jahr 2020. Insgesamt stehen in diesem Rahmen für kleine und mittlere Maßnahmen bis 2030 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Für zunächst drei Maßnahmen etwa für neue Weichen, zusätzliche Gleise und neue Bahnsteige stehen in einem ersten Schritt 54,5 Millionen Euro, davon 45,9 Millionen Euro Bundesmittel, zur Verfügung.

Eine Erweiterung auf insgesamt 18 Maßnahmen mit einem Gesamtumfang von 436,7 Millionen Euro ist fest vorgesehen. Die Umsetzung aller 18 kleinen und mittleren Deutschlandtakt-Maßnahmen ist bis 2030 geplant. Sie ermöglichen in Ergänzung zu den großen Kernmaßnahmen des Bedarfsplans Schiene die Umsetzung eines durchgehenden Halbstundentakts im Fernverkehr auf den nachfragestarken Hauptachsen, ohne Einschränkungen für den Nah- und Güterverkehr.

Durch kleine und mittlere infrastrukturelle Maßnahmen wie zusätzliche Weichen, Signale, Elektrifizierungen, Oberleitungsverstärkungen, zusätzliche und längere Überholgleise und Bahnsteigkanten schaffft man auf stark belasteten Schienenwegen zusätzliche Kapazitäten und löst damit bestehende Engpässe auf. Dafür sollen zunächst zwei Maßnahmen mit einem Gesamtumfang von 16,1 Millionen Euro, davon 14,9 Millionen Euro Bundesmittel, umgesetzt werden. Sukzessive sollen bis 2030 84 weitere Maßnahmen mit einem Gesamtumfang von rund 750 Millionen Euro folgen. Darüber hinaus stehen in einer Absichtserklärung weitere 600 Millionen Euro für Barrierefreiheit in Aussicht.

Kommentare sind geschlossen.