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BSAG will klimaneutral werden

13.01.23 (Bremen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat ein Konzept zur Klimaneutralität bis 2038 vorgelegt. Demnach will das Unternehmen weder direkt noch indirekt CO2 ausstoßen. „Mit rund zwanzig Prozent ist der Verkehr nach der Energiewirtschaft und der Industrie der drittgrößte Verursacher von CO2-Emissionen. Neben einem attraktiven ÖPNV-Angebot in Bremen sind daher für die BSAG auch Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes wichtig“, so Monika Alke, Vorständin Personal und Betrieb der BSAG.

Daran arbeite man bereits jetzt – zum Beispiel mit der Anschaffung von E-Bussen. Doch damit allein sei es nicht getan. In ihrem Klimaschutzkonzept habe die BSAG Ziele, Strategien und Maßnahmen festgeschrieben, mit denen die Mobilitätsdienstleisterin spätestens im Jahr 2038 klimaneutral sein werde. Das bedeutet, dass die BSAG ab diesem Zeitpunkt keine klimaschädlichen Emissionen mehr verursacht. Als Orientierung dienen dabei die Ziele der Klimaschutzstrategie für das Land Bremen, die im vergangenen Jahr eine Enquetekommission für die Hansestadt entwickelt hat.

Bereits seit 2010 fahren die Straßenbahnen der BSAG mit Ökostrom und werden somit klimafreundlich angetrieben. Außerdem können sie beim Bremsen Strom zurück ins Netz speisen, der dann wiederum von anderen Bahnen genutzt wird. Aktuell sorgen also die Dieselbusse für den größten Anteil an direkten CO2-Emissionen der BSAG. Der Wert lag 2021 bei 21.000 Tonnen CO2. Insgesamt verzeichnete das Verkehrsunternehmen im vergangenen Jahr 25.000 Tonnen CO2-Emissionen.

„Daher ist es von zentraler Bedeutung die Dieselbusflotte auf Elektroantrieb umzustellen – inklusive der dazugehörigen Infrastruktur für Ladekapazitäten“, betont Thorsten Harder. Hier seien erste Schritte bereits erfolgt, so der Technische Vorstand der BSAG. Ab Ende 2022 kommen weitere 15 E-Solobusse in den Fuhrpark, der damit auf 20 batteriebetriebene 12-Meter-Busse anwächst. Der nächste große Schritt ist die Beschaffung von 50 Elektro-Gelenkbussen. Mit dem notwendigen Umbau des Betriebshofs Blumenthal kostet dieser Schritt rund 96 Millionen Euro.

Die Umstellung der Busflotte ist dabei sicherlich die größte und offensichtlichste Aufgabe auf dem Weg zur Klimaneutralität. Sie soll bis in die 2030er-Jahre abgeschlossen sein. Aber um das Ziel zu erreichen, bedarf es zahlreicher weiterer Maßnahmen. Denn der Fuhrpark umfasst nicht nur Linienbusse, sondern circa 100 weitere Fahrzeuge.

Dazu gehören neben Pkw, Transportern und Lkw auch diverse Sonderfahrzeuge und Baumaschinen. Auch dieser Bestand soll bis 2038 elektrifiziert oder auf andere nicht konventionelle Antriebe umgestellt werden sollen. Darüber hinaus setzt die BSAG auf Maßnahmen im Bereich der Werkstätten, der Bürogebäude und der Beleuchtung auf den Betriebshöfen. Bei Letzterem geht es vor allem um die Umstellung auf LED-Leuchten. Dazu kommen umfassende Umbauten zur Modernisierung der Heizung etwa durch Wärmepumpen oder Solarthermie-Lösungen.

Foto: Bremer Straßenbahn AG

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