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Bayern: Barrierefreiheit kommt voran

20.01.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Durch den Aus- und Neubau von Bahnstationen sind im vergangenen Jahr insgesamt 14 weitere barrierefreie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten im bayerischen Bahnnetz entstanden. Damit sind aktuell in Bayern 506 von 1.066 Bahnhöfen und Haltepunkten komplett barrierefrei ausgebaut. Rund achtzig Prozent der Ein- und Aussteiger in Bayern profitieren davon.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Es freut mich, dass das Bahnnetz in Bayern wieder ein Stück barrierefreier geworden ist und wir dabei auch die Wegmarke von 500 ausgebauten Stationen passiert haben. Jeder neue barrierefreie Bahnhof ist eine gute Nachricht für Bahnreisende und macht das klimaschonende Bahnfahren noch attraktiver. Deswegen investieren wir freiwillig auch bayerisches Geld. Gemäß Grundgesetz ist aber der Bund in der Verantwortung. Er muss hier dringend schneller vorankommen!“

Die 2022 in Betrieb genommenen barrierefreien Stationen liegen in Oberbayern mit Bischofswiesen, Feldkirchen bei München, Poing, Garching an der Alz und Rott am Inn, in Mittelfranken mit Ansbach und Fürth-Klinikum, in Unterfranken mit Langenprozelten und Miltenberg, in Schwaben mit Harburg, Hoppingen und St. Mang sowie in der Oberpfalz mit Schwarzenfeld und in Niederbayern mit Spiegelau. Von ihrem Ausbau profitieren nun rund 29.000 Ein- und Aussteiger am Tag. Fast alle diese Stationen werden von der DB Station&Service AG betrieben, mit Ausnahme der Bahnhöfe in Garching und Rott, die sich im Netz der DB-Tochter Südostbayernbahn befinden, sowie des Bahnhofs Miltenberg, der von der DB-Tochter Westfrankenbahn betrieben wird.

Minister Bernreiter: „Ich freue mich auch, dass 2022 bei vielen anderen Stationen im Freistaat der barrierefreie Ausbau vorangeschritten ist und bei einigen neuen Ausbauprojekten wie in Parsberg oder Immenstadt die Finanzierung gesichert werden konnte.“

Der Freistaat hat im Jahr 2022 rund 16 Millionen Euro an Landesmitteln freiwillig in die Hand genommen, um den barrierefreien Stationsausbau in Bayern zu beschleunigen. Weil sich einige Projekte verzögert und die DB bei mischfinanzierten Maßnahmen bevorzugt Bundesmittel abgerufen hat, ist der Betrag dieses Jahr geringer als im Vergleich zu den Vorjahren ausgefallen. Es ist zu erwarten, dass heuer wieder deutlich mehr bayerische Mittel abgerufen werden, da besonders viele Inbetriebnahmen mit vorheriger Bauphase anstehen.

Nach Angaben der Bahnhofsbetreiber können im Jahr 2023 um die dreißig weiteren Stationen in Bayern barrierefrei fertiggestellt werden. Die wichtigste Station dabei wird der Augsburger Hauptbahnhof sein. Die Barrierefreiheit wird sich sowohl in den Ballungsräumen verbessern, wo beispielsweise der S-Bahnhof München Isartor hinzukommt, genauso aber auch im ländlichen Raum, wo unter anderem der modernisierte Bahnhof Tegernsee fertiggestellt wird. Besonders aber fordert man mehr Geld vom Bund, das zusätzlich zu den Mitteln aus dem Landeshaushalt gebraucht werde.

Foto: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski

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