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25 Jahre Bayrische Regiobahn

31.01.23 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Über dreißig Millionen Fahrgäste und 13 Millionen Zugkilometer pro Jahr, inzwischen seit 25 Jahren im bayerischen Schienennetz mit heute fünf Netzen unterwegs, über 140 Fahrzeuge und über 850 Mitarbeiter – das ist die Bayrische Regiobahn in Zahlen. „Wir sind im südbayerischen Raum aus der ÖPNV-Landschaft nicht mehr wegzudenken“, sagt BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann.

Die vergangenen Jahre mit Corona, Neun-Euro-Ticket sowie den massiven, sehr kurzfristigen Infrastruktureinschränkungen haben dem Unternehmen und jedem einzelnen Mitarbeitenden viel abverlangt. Deshalb hofft Schuchmann auf ein ruhigeres Jahr 2023. „Wir wollen den Betrieb stabilisieren und das wird schwer genug bei dem derzeitigen Arbeitskräftemangel“, macht er gleich eine der größten Herausforderungen deutlich.

Er schaut mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Neun-Euro-Ticket, Deutschlandticket, Corona und Maskenpflicht, Arbeitskräftemangel, marode Infrastruktur, steigende Personal-, Material- und Kraftstoffkosten – die Liste der Probleme im ÖPNV, die schon 2020 begannen und sich in den nächsten Jahren fortsetzen werden, ist lang. Wo geht die Reise hin? Zumindest bei der BRB blickt man mit verhaltenem Optimismus auf die nächsten Monate.

Geschäftsführer Arnulf Schuchmann nennt die Gründe: „Wir sind trotz aller Widrigkeiten auf einem guten Weg. Nicht umsonst haben wir Ende des Jahres 2022 den Bayerischen Eisenbahnpreis für die höchste Qualitätssteigerung der vergangenen fünf Jahre im Netz Oberland verliehen bekommen. Unser Einsatz zahlt sich aus. Wir haben engagierte Mitarbeitende, die ihre Arbeit gern machen, trotz Schichtdienst und manch unschöner Vorkommnisse mit Fahrgästen. Wir bekommen immer wieder Lob für unsere Mitarbeitenden und auch mehrere Nominierungen für Eisenbahner mit Herz bestätigen das.“

Auch in Sachen Pünktlichkeit kann Schuchmann Positives vermelden. Laut einer offiziellen Statistik der DB liegt die BRB in 2022 insgesamt auf Rang zwei in Bayern. Der Pünktlichkeitswert beträgt im Mittel 90,7 Prozent. „Mit diesem Wert bin ich äußerst zufrieden, ein höherer Wert ist aufgrund des derzeitigen Infrastrukturzustandes kaum möglich.“ Der BRB-Geschäftsführer fährt selbst viel mit dem Zug und weiß um den Ärger der Fahrgäste, wenn es wieder einmal zu Verspätungen kommt.

Zu oft werde die Bayerische Regiobahn ausgebremst: durch den bevorrechtigten Fernverkehr, durch marode Infrastruktur, durch die schier aussichtslose Suche nach Arbeitskräften, durch Corona. Doch Schuchmann will nicht nur kritisieren: „Ich habe es in den vielen Jahren, in denen ich in der Bahnbranche tätig bin, nie erlebt, dass so viel über den ÖPNV und speziell den SPNV, den schienengebundenen Nahverkehr, diskutiert wurde. Leider war der Anlass selten ein positiver, aber es tut sich etwas. Ein Weiter so wird es nicht geben können.“ Die nächsten Jahre würden wegen des Sanierungsstaus auf der Schiene noch einmal hart, ist sich Arnulf Schuchmann sicher.

Foto: Bayrische Regiobahn / Andi Leder

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