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München: Barrierefreie Tramhaltestellen

13.12.22 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Gleise zwischen Authariplatz und Großhesseloher Brücke ist abgeschlossen und die Tram 25 fährt wieder bis Grünwald. Im Zuge der Gleisbauarbeiten wurden auch die Haltestellen Theodolindenplatz, Klinikum Harlaching und Menterschwaige modernisiert.

„Mit dem barrierefreien Ausbau der ersten Tramhaltestellen haben wir in München einen Meilenstein erreicht. Damit wird nicht nur der Ein- und Ausstieg für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen erleichtert. Der verbesserte Zugang hat auch Vorteile für Menschen, die schweres Gepäck transportieren und nicht zuletzt für alle Fahrgäste, da er sich positiv auf die Pünktlichkeit auswirkt“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann.

Um einen niveaugleichen Einstieg über die gesamte Fahrzeuglänge zu ermöglichen, wurden die Bahnsteige auf 25 Zentimeter über der Schienenoberkante angehoben. Der Unterschied zwischen Fahrzeugboden und Bahnsteig beträgt bei den barrierefrei ausgebauten Haltestellen damit nur noch maximal fünf Zentimeter. Bei den bisherigen Haltestellen war eine Stufe von ca. 18 Zentimetern zu überwinden.

Um Rollstuhlfahrenden die Überwindung dieses Höhenunterschieds zu ermöglichen, sind Hublifte in den Fahrzeugen installiert. Damit werden zwar die Bedürfnisse von Fahrgästen im Rollstuhl berücksichtigt, vollständige Barrierefreiheit bezieht aber auch geeignete Einstiegsverhältnisse für Fahrgäste, die auf einen Rollator angewiesen sind oder anderer Personen mit Mobilitätseinschränkung ein. Zudem resultiert aus jeder Benutzung des Hubliftes ein Zeitverzug, so dass der vollständig barrierefreie Ausbau auch zur Verbesserung der Pünktlichkeit beiträgt.

Umsetzung und Planung im Austausch mit Verbänden Die neuen Bahnsteige und Kreuzungsbereiche sind außerdem mit taktilen Leitelementen ausgestattet worden, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Für die erfolgreiche Umsetzung der barrierefreien Haltestellen haben sich SWM und MVG mit dem Facharbeitskreis Mobilität des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München sowie dem Städtischen Beraterkreis Planen und Bauen intensiv ausgetauscht.

„Egal ob mit Rollator, Rollstuhl oder Elektrorollstuhl: Der Ein- und Ausstieg an diesen drei neuen Haltestellen ist jetzt endlich auch in München ohne Hilfsmittel möglich und eine Verbesserung für Alle – nicht nur für Mobilitätseingeschränkte“, sagt Monika Burger vom Behindertenbeirat.

„Ich freue mich über den verbesserten Zugang zur Tram und wünsche mir einen schnellen weiteren barrierefreien Ausbau der Haltestellen“, sagt Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt. Ziel bei der Koordination der Bauarbeiten war es, auf dem gesperrten Abschnitt schnellstmöglich wieder mit der Tram zu fahren. Einige Verbesserungen werden erst im Nachgang fertiggestellt, so wird die Haltestelle Theodolindenplatz seit dieser Woche wieder von der Tram bedient. Die vollumfängliche Beleuchtung wird im Laufe der kommenden Wochen installiert.

Foto: Münchner Verkehrsgesellschaft mbH

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