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VDB warnt vor Inflationsfolgen

09.11.22 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die künftige Eisenbahnfinanzierung warnt der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. vor drastischen Folgen der aktuellen wirtschaftlichen Situation im Verkehrssektor. „Die hohe Inflation und extremen Energie- und Rohstoffpreisanstiege nagen an der Substanz der Bahnindustrie in Deutschland“, sagt VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe.

Die Bahnindustrie werde derzeit über Gebühr belastet, weil die Branche grundsätzlich mit langlaufenden Liefer- und Rahmenverträgen zu festen Preisen arbeite. Heute in Abarbeitung befindlich Aufträge bilden häufig die Vertragsrealität von vor drei, vier oder sogar mehr Jahren ab. Ohne faire Regelungen zur Preisgleitung in Bestands- und Rahmenverträgen besteht derzeit kaum eine Möglichkeit für die Industrie, die massiven Preisanstiege entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu kompensieren oder fair mit den Auftraggebern zu teilen.

Die Folge sei eine unverhältnismäßige, teilweise existenzgefährdende Belastung der Bahnindustrie trotz starker Auftragslage, da das Risiko der Kostensteigerungen derzeit allein bei den Auftragnehmern liege. „Wenn die Politik jetzt nicht schnell Gegenmaßnahmen ergreift, drohen bis Ende des Jahres unverschuldete Betriebseinstellungen“, warnt Schuppe. Gleichzeitig setze die aktuelle Situation auch die Auftraggeber finanziell unter Druck. Es könne folglich vermehrt zu Projektverschiebungen oder sogar -absagen kommen.

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