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VBB: Zuschlag für DB Regio Nordost

23.11.22 (Berlin, Brandenburg, Polen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Länder Berlin und Brandenburg haben den Zuschlag im Wettbewerbsverfahren Netz Berlin-Stettin an die DB Regio Nordost erteilt. Der VBB fungiert als Vergabebüro und hat das Wettbewerbsverfahren Berlin-Stettin im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg durchgeführt. Im zukünftigen Netz Berlin-Stettin wird das Angebot für die Fahrgäste auf der Schiene durch den zweigleisigen Ausbau und den Einsatz von mehr Zügen und Taktverdichtungen deutlich erhöht.

Darüber hinaus wird die Strecke von Angermünde nach Stettin vollständig elektrifiziert und ermöglicht so den Einsatz von umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen. Die Betriebsaufnahme ist im Dezember 2026 vorgesehen. Mit der jetzigen offiziellen Vergabe des Netzes Berlin-Stettin beabsichtigen die Länder Berlin und Brandenburg als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs die Anbindung des grenzüberschreitenden Regionalverkehrs nach Polen zu verbessern.

Die Vergabe umfasst die neue um ca. 20 Minuten beschleunigte Regionalexpress-Linie RE9 (heute nur Einzelfahrten des RE66) Berlin Flughafen BER T1+2 – Berlin Hbf. – Angermünde – Bundesgrenze – Stettin sowie die bisherige Regionalbahn RB66 Angermünde – Bundesgrenze – Stettin. Darüber hinaus enthält das dem Angebot zugrundeliegende Fahrplankonzept saisonale Verlängerungen einiger Fahrten von Stettin nach Misdroy und Swinemünde.

Dadurch können neue, attraktive Direktverbindungen zwischen Berlin und der polnischen Ostseeküste hergestellt werden. Mittelfristig ist vorgesehen, an Wochenenden neue Aktivitäten aus „Kultur im Regio“ analog dem bekannten Kulturzug Berlin – Breslau anzubieten. Die Elektrifizierung und der Ausbau der bestehenden, überwiegend eingleisigen Strecke zwischen Angermünde und der Bundesgrenze ist ein Projekt des Bundesverkehrswegeplans.

Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich in den vergangenen Jahren sehr stark für einen darüberhinausgehenden, zweigleisigen Ausbau sowie für längere Bahnsteige eingesetzt. Sie beteiligen sich an Finanzierung dieser zukunftsfesten Erweiterung des Eisenbahnnetzes mit in Summe 100 Millionen Euro. Mit der Elektrifizierung des Streckenabschnitts zwischen Passow und Stettin können die heute genutzten Dieseltriebwagen ersetzt werden und erstmals elektrische Züge durchgehend von Berlin nach Stettin zum Einsatz kommen. Damit setzen die Länder Berlin und Brandenburg ihren Kurs fort, mittelfristig sämtliche Dieselfahrzeuge durch moderne und umweltfreundlichere Züge zu ersetzen.

Mit der Elektrifizierung und dem zweigleisigen Ausbau zwischen Angermünde und Stettin wird das Angebot des SPNV zwischen Berlin und Stettin deutlich ausgeweitet, aufgewertet und erheblich beschleunigt. Auf der Verbindung zwischen Berlin und Stettin wird es erstmalig einen strukturierten umsteigefreien Zweistundentakt geben, der durch eine weitere zweistündliche Umsteigeverbindung zu einem stündlichen Angebot ergänzt wird.

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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