Stadler-KISS in Lübeck vorgestellt
17.11.22 (Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die neuen Doppelstockfahrzeuge vom Typ KISS sollen ab 2023 auf der Strecke Hamburg – Lübeck – Travemünde in den Einsatz kommen. Die ersten Züge sind bereits für Schulungsfahrten auf der Strecke unterwegs. Letzte Woche hat Stadler gemeinsam mit Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sowie der DB-Konzernbevollmächtigten Manuela Herbort und dem Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein Arne Beck die neuen KISS-Doppelstockzüge in Lübeck vorgestellt.
Die insgesamt 18 Züge sollen voraussichtlich ab Ende Januar 2023 auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck-Travemünde eingesetzt werden. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen erklärt: „Mit rund 24.000 Fahrgästen pro Tag ist die Strecke Hamburg–Lübeck eine der meistgenutzten Verbindungen im Land. Darum sind wir froh, dass wir den Menschen in der Region echte Verbesserungen bieten können. Mit den neuen Zügen wird auch die Barrierefreiheit und der Komfort deutlich gesteigert Das fängt bei stufenlosem Einstieg an und endet bei einem leistungsstarken WLAN.“
Ursprünglich war ein früherer Start für den Einsatz der KISS-Züge in Schleswig-Holstein vorgesehen. Während der Fertigungsphase optimierten Stadler, DB Regio und die NAH.SH gemeinsam den Doppelstockzug hinsichtlich der Barrierefreiheit im Bereich der Neigungswinkel der Rampen im Fahrzeug. Auch durch diese nachträglichen Fahrzeugänderungen im Sinne der Fahrgäste hat sich der Probebetrieb der neuen Fahrzeuge verspätet.
Zusätzlich stellten die Corona-Pandemie und die aktuelle weltwirtschaftliche Situation – insbesondere mit Blick auf die Lieferketten – den Fahrzeughersteller Stadler vor unvorhergesehene Herausforderungen, die Verzögerungen im Produktionsprozess verursachten. Die vierteiligen Doppelstocktriebzüge, bestehend aus zwei Triebwagen und zwei Mittelwagen, können bis zu 880 Fahrgäste an ihr Ziel bringen. Jeder Zug verfügt über 405 Sitzplätze.
Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen sagt: „Wir freuen uns sehr, dass diese neuen Züge bei DB Regio im Norden erstmals eingesetzt werden. Nach Auslieferung aller Fahrzeuge erwartet die Fahrgäste auf dieser wichtigen Strecke in Schleswig-Holstein ein sehr komfortables und innovatives Zugangebot.“
„Die modernen und zuverlässigen Doppelstockfahrzeuge für Schleswig-Holstein zeichnen sich durch eine hohe Laufruhe aus und können viele Fahrgäste gleichzeitig sicher, schnell und komfortabel befördern“, sagt Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland. „Wir möchten insbesondere auch Menschen mit Mobilitätseinschränkung mit den neuen Fahrzeugen eine selbstbestimmte und selbständige Nutzung des öffentlichen Verkehrs ermöglichen. Daher bedanke ich mich besonders bei allen am Projekt beteiligten Personen und Partnern, dass wir gemeinsam mit dem Land, Aufgabenträger und Betreiber eine für das Fahrzeug optimale Lösung für die Barrierefreiheit gefunden haben.“