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23 Batteriebusse für Mainz

29.11.22 (Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Bei der schrittweisen Umstellung ihrer Fahrzeugflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge hat die Mainzer Mobilität einen weiteren großen Schritt getan: In den vergangenen Wochen wurden 23 neue Elektrogelenkbusse des Fahrzeugherstellers MAN geliefert und nach und nach in den Linienbetrieb integriert. MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und MVG-Geschäftsführerin Berit Schmitz stellten letzte Woche die neuen Fahrzeuge, die Ladeinfrastruktur und die erforderlichen Werkstatträume zusammen mit Bürgermeister Günter Beck, der MVG-Aufsichtsratsvorsitzenden und Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sowie Vertretern des Herstellers MAN bei einem Pressetermin im Betriebshof vor.

„Mit diesen 23 Fahrzeugen wird die Mainzer Mobilität einen großen Schritt hin zur kompletten Dekarbonisierung des ÖPNV in Mainz machen“, zeigte sich Erlhof überzeugt. Die Stadt Mainz hat der MVG für die klimafreundlichen Fahrzeuge – die Busse werden mit Ökostrom geladen – einen Investitionszuschuss von rund zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zudem hatte die Bundesregierung 2019 für die Fahrzeuge und die erforderliche Ladeinfrastruktur eine Förderung von knapp zehn Millionen Euro zugesagt. Für das Gesamtvorhaben kalkuliert die Mainzer Mobilität mit einem Investitionsvolumen von knapp 26 Millionen Euro.

Berit Schmitz: „Die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Stadt Mainz und den Bund für dieses Projekt ist für uns eine herausragende Sache, für die wir uns auch angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Verkehrsunternehmen aktuell stehen, herzlich bedanken.“ Mitte 2019 hatte die Mainzer Mobilität beim Bundesumweltministerium im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft“ einen Antrag zur finanziellen Förderung der Fahrzeuge und der notwendigen Ladeinfrastruktur gestellt.

Im Dezember 2021 wurde der Auftrag zur Lieferung von 23 Batterie-Gelenkbussen an den Hersteller MAN vergeben. Mit einer zugesicherten Reichweite von mindestens 200 Kilometern und ausgestattet mit einer Wärmepumpe zur emissionsfreien Heizung und Klimatisierung sind die meisten der 18 Meter langen Fahrzeuge bereits im Linienbetrieb im Einsatz.

Parallel zur Busbeschaffung musste eine neue Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof im Kaiser-Karl-Ring installiert werden. Hierzu wurde 2018 bereits ein neuer Mittelspannungsanschluss gelegt. Perspektivisch werden für das Laden der Batteriebusse ca. 2,5 Megawatt Leistung benötigt. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Leistungsaufnahme von 25 000 Fernsehern.

Eingeführt wird zudem ein neues Ladelast-Managementsystem, um die Ladevorgänge der 23 Busse intelligent zu steuern und so die Spitzenlast für das Stromnetz zu reduzieren. Die Busse werden im Depot in der Neustadt per Stecker geladen, bei einer maximalen Ladeleistung von 150 Kilowatt ist ein Bus nach weniger als vier Stunden aufgeladen. So kann er, zumindest theoretisch, selbst in einer kurzen Betriebspause „volltanken“.

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