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Rufbetrieb startet im Münchener Umland

21.10.22 (Bayern, München) Autor:Stefan Hennigfeld

Suburbane Räume enger an den ÖPNV anbinden und durchgehende, bedarfsgesteuerte Reiseketten schaffen: Seit dieser Woche können Fahrgäste in zwei Pilotgebieten im südlichen Landkreis München den neuen On-Demand-Service FLEX testen. Sieben Kleinbusse verkehren im Tages- und Nachtverkehr zwischen knapp 250 Ein- und Ausstiegspunkten ganz nach dem Bedarf der Fahrgäste. Das Pilotprojekt des Landkreises München und des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) läuft zunächst für zwei Jahre, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere zwei Jahre.

Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat Bayern mit einer degressiven Förderquote zwischen 40 und 65 Prozent im Rahmen des Förderprogramms „Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum für bedarfsorientierte Bedienformen des allgemeinen ÖPNV und Pilotprojekte landkreisübergreifender Expressbusverbindungen im Omnibusverkehr“.

„Der On-Demand-Verkehr FLEX ist ein Vorbild für andere Kommunen. Er holt die Menschen auf Abruf in unmittelbarer Nähe ihres Wohnorts ab und ergänzt den ÖPNV durch die so entstehende Anbindung an S-Bahn und Regionalbusse auf der letzten Meile in nachfrageschwachen Zeiten und Gebieten. Damit schafft er eine ganz neue und flexible Form von Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger im ländlich geprägten Raum. Dieses Engagement des Landkreises München fördern wir gern“, so Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). „Die Menschen wollen schnell und ohne Umwege von A nach B kommen. Wenn wir wollen, dass sie dabei das Auto stehen lassen und öffentliche Verkehrsmittel nutzen, müssen wir das richtige Angebot schaffen.“

Der Begriff On-Demand-Service bezeichnet im Fall des Pilotprojektes FLEX einen bedarfsgesteuerten Flächenverkehr, bei dem die Nachfrage bestimmt, wo und wie Fahrten durchgeführt werden. So verkehrt der FLEX nicht nach einem vorgegebenen Fahrplan oder einem vordefinierten Linienweg, sondern fährt frei zwischen den Ein- und Ausstiegspunkten in den beiden Pilotgebieten.

Damit Kunden den On-Demand-Service FLEX möglichst komfortabel nutzen können, wurden zusätzlich zu den bekannten MVV-Regionalbushaltestellen in den beiden Pilotgebieten, die auch für FLEX als Start- und Zielpunkte dienen, mehr als hundert zusätzliche Ein- und Ausstiegspunkte eigens für den FLEX geschaffen. Sie sind an Schildern mit dem FLEX-Logo zu erkennen, welche aktuell durch die beteiligten Pilotgemeinden ausgehängt werden.

Im Tagesverkehr zwischen fünf und 22 Uhr ergänzt FLEX von Montag bis Sonntag den MVV-Regionalbusverkehr in Sauerlach, im südlichen Teil von Brunnthal und in Aying und wird dort zum neuen Baustein der nachhaltigen Alltagsmobilität. Im Nachtverkehr zwischen 22 und sechs Uhr erstreckt sich das Pilotgebiet von Montag bis Sonntag über Taufkirchen sowie Unter- und Oberhaching, westlich der Autobahn A 8, und bietet am Ostbahnhof und in Neuperlach Süd Anschluss an den Nachtverkehr.

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