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DB AG: Zeichen gegen Antiziganismus

25.10.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn setzt ein deutliches Zeichen gegen Antiziganismus. Im Beisein des Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, sowie des Sonderbeauftragten für Holocaust-Erinnerung und Internationale Angelegenheiten der Sinti und Roma im Auswärtigen Amt, Dr. Robert Klinke, hat der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) angenommen.

Im Vorfeld hatte die DB in Anwesenheit des Zentralratsvorsitzenden am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas einen Kranz niedergelegt und an die circa 500.000 Opfer dieser Minderheit erinnert. Mit der Annahme der Arbeitsdefinition knüpft die DB an das konstruktive Gespräch mit Romani Rose sowie dem Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, im Mai 2022 an.

Dieses war nach Berichten über Fälle von Diskriminierung gegenüber Ukraineflüchtlingen, die der Roma-Minderheit angehören, zustande gekommen. in Beispiel für Maßnahmen der DB gegen Antiziganismus ist neben der Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus ein Bericht von Romani Rose im Intranet der DB über die Geschichte der Sinti und Roma und die Diskriminierung, der Angehörige der Minderheit tagtäglich ausgesetzt sind.

Dem Engagement gegen Antiziganismus hatte sich die DB bereits in der Vergangenheit verschrieben: Durch eine Spende an die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) konnte die EVZ ihr humanitäres Engagement um 40 Prozent erhöhen. Dieses kam auch Holocaust-Überlebenden der Sinti- und Roma-Minderheit zugute. Die 2012 durch die Gelder realisierte Ausstellung „Bedrängte Existenz: Überlebende Roma des NS-Terrors in der Ukraine“ vermittelte exemplarische Einblicke in die Lebenswelt ukrainischer Roma.

Bereits seit vielen Jahren hat die DB AG eine Konzernbetriebsvereinbarung für Gleichbehandlung und zum Schutz vor Diskriminierung. Der Konzern vertritt hier eine Zero-Tolerance-Policy. Mit verschiedenen Projekten, wie z.B. dem schon seit Jahrzehnten aktiven „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“, werden insbesondere junge Mitarbeitende sensibilisiert, sich gegen Rassismus zu engagieren.

Foto: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

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