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Ausbaufortschritte im Rheintal

31.10.22 (Baden-Württemberg, Europa, Fernverkehr, Güterverkehr, Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn baut die Rheintalbahn viergleisig aus. Reisende sind zukünftig zwischen Karlsruhe und Basel nur noch siebzig Minuten und damit eine halbe Stunde schneller als bisher unterwegs. Zudem können nicht nur schnellere, sondern auch mehr Züge auf der Strecke fahren. Dafür baut die DB AG seit Oktober 2021 auch auf Schweizer Gebiet, zwischen dem Badischen Bahnhof in Basel und der Staatsgrenze zu Deutschland.

Ein Jahr nach dem Spatenstich sind deutliche Fortschritte auf der Baustelle sichtbar. Die DB baut in Basel insgesamt drei neue Brückenbauwerke. Die Arbeiten für die Eisenbahnbrücke über die Neuhausstrasse stehen kurz vor dem Abschluss. Die Neuhausstrasse unter der Eisenbahnbrücke wurde asphaltiert und ist seit Anfang September für den Verkehr freigegeben.

Für den Ausbau der Rheintalbahn hat die DB AG die bestehende Brücke auf rund 36 Meter Breite erweitert. So bietet sie Platz für die insgesamt sechs neuen Gleise, die die DB AG im Bereich zwischen der Staatsgrenze und dem Fluss Wiese baut. Drei Gleise sind fertiggestellt, die drei weiteren neuen Gleise wird die DB AG bis Ende des Jahres verlegen.

Auch Oberleitungsmasten hat die DB AG bereits aufgestellt. Wichtiger Bestandteil des Ausbaus in Basel ist die neue Eisenbahnbrücke über den Fluss Wiese. Seit Juli bereitet die DB AG die Baustellenfläche vor. Als nächstes stehen Kabelarbeiten an. Das neue Bauwerk erstreckt sich künftig über die Freiburgerstrasse und den Fluss Wiese. Dabei überbrückt es eine Länge von rund 155 Metern.

Um die Anwohner vor dem Lärm vorbeifahrender Züge zu schützen, versieht die DB AG die Brücke auf der westlichen Seite mit einer rund 161 Meter langen Schallschutzwand. Die DB erweitert den Projektumfang für den Schweizer Abschnitt: Statt der bisher geplanten teilweisen Modernisierung der Innenanlagen des Stellwerks Basel Badischer Bahnhof, wird die DB AG das Stellwerk im Innen- und Außenbereich vollständig erneuern.

Das umfasst die Bedienplätze, Steuerrechner, Stromversorgung, Verkabelung und Signale. Moderne Elektronik bietet mehr Zuverlässigkeit und höhere Kapazitäten für den Knoten Basel, insbesondere am hoch frequentierten Grenzübergang. Davon werden auch die von deutscher und schweizerischer Seite geplanten Folgeprojekte im Knoten Basel profitieren. Die Erneuerung des Stellwerks vergrössert das Bauvolumen und verlängert dementsprechend die Bauzeit. Der schweizerische Abschnitt des Infrastrukturprojekts geht 2029 in Betrieb.

Der Zeitplan des Gesamtprojekts Karlsruhe–Basel bleibt bestehen: Bis 2035 stellt die DB AG die durchgehende Viergleisigkeit her und bis 2041 den vollständigen Ausbau für Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde. So soll die Eisenbahn, zumindest perspektivisch, im Nord-Süd-Verkehr stärker aufgestellt werden: Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Aus diesem Grund wird das gesamte Großprojekt von der Europäischen Union kofinanziert.

Foto: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner

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