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Neues Rufbetriebsangebot in Kassel

13.09.22 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit dem Rufbetriebsangebot Schaddel geht bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft AG (KVG) jetzt ein weiteres Konzept alternativer Angebote an den Start. in Schaddel-Kleinbus wird per App bestellt und bezahlt, fährt ohne festen Fahrplan und festen Linienweg im gesamten Stadtgebiet wochentags von Mitternacht bis morgens 5 Uhr, samstags bis 5.30 Uhr und sonntags bis 6 Uhr und somit dann, wenn wenige oder keine Busse und Bahnen unterwegs sind.

Für den Industriepark Waldau und das Gewerbegebiet Langes Feld in Niederzwehren bietet die KVG einen besonderen Service. Für Fahrten in beiden Arealen kann Schaddel auch tagsüber, von 5 Uhr morgens bis Mitternacht, gebucht werden. Neben den Gewerbegebieten sind hier zahlreiche Bus- und Bahnhaltestellen virtuelle Haltepunkte. Dazu gehören auch vorhandene Bushaltestellen für den Start und als Ziel. So verknüpft sich der klassische ÖPNV mit dem neuen On-Demand-Angebot.

„Für unsere sich dynamisch entwickelnde Stadt bauen wir unsere Verkehrsinfrastruktur hin zu umweltfreundlicher Mobilität aus. Indem die KVG als größter nordhessischer Mobilitätsanbieter neue attraktive und nachhaltige Angebote entwickelt, bringen wir die Verkehrswende in Kassel voran“, sagte Kassels Oberbürgermeister und KVG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Geselle (SPD).

„Der ÖPNV mit Bussen, Straßenbahnen und RegioTrams, wie wir ihn kennen, ist unverzichtbar. Noch attraktiver wird er durch die Ergänzung mit flexiblen, individuelleren Lösungen“, erläuterte KVG-Vorstand Olaf Hornfeck. „Schaddel ermöglicht uns, neue Zielgruppen zu erschließen und ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der KVG zu einem umfassenden Mobilitätsanbieter. Durch den Nachtverkehr mit Schaddel finden Besucherinnen und Besucher zum Beispiel von Veranstaltungen, Clubs und Kneipen sowie Menschen, die nachts oder im Schichtdienst arbeiten, mehr Möglichkeiten, auch dann zuverlässig und sicher mobil zu sein. On-Demand-Verkehr mit Schaddel bedeutet sowohl einen Gewinn für die KVG als Unternehmen also auch für die Menschen in Kassel.“

„Mit dem Modellversuch der KVG zu einem fahrplanlosen Mobilitätsangebot wächst die NVV-Familie der innovativen Projekte in Nordhessen erneut. Neben Mobilfalt im Werra-Meißner-Kreis, dem MegMobil aus Melsungen im Schwalm-Eder-Kreis geht hier ein weiteres On-Demand-Produkt an den Start. So sammeln wir auf allen Ebenen Erfahrungen, die wir für unsere Fahrgäste sinnvoll in das Gesamtangebot integrieren werden. Dafür ist das Kasseler Schaddel ein wichtiger Baustein,“ ergänzte NVV-Geschäftsführer Steffen Müller.

Bei der Buchung eines Schaddels per App bildet im Hintergrund der Algorithmus Fahrgemeinschaften zwischen Fahrgästen mit ähnlichem Start- und Zielort. Durch dieses so genannte „Ridepooling“ fahren die Schaddel ökonomisch und ökologisch optimal. Die DB-Tochter ioki GmbH liefert die die App für die Schaddel und das Betriebssystem für den On-Demand-Service der KVG.

Foto: Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG

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