Mehr Elektrobusse in Freiburg
07.09.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die VAG Freiburg stellt weitere vier Buslinien auf elektrische Traktion umstellen. Derzeit ist es eine Linie. Von September an werden die leisen Gefährte dann neben der bereits seit 2019 bestehenden E-Bus-Linie 27 auch auf den Linien 11 (Haid – St. Georgen – Hauptbahnhof), 14 (Haid – Am Kirchacker – Eschholzstraße – Hauptbahnhof), 19 (Paduaallee – Lehen-Ziegelei) und 24 (Haid – Rieselfeld – Paduaallee – Mooswaldallee – Gundelfingen) zum Einsatz kommen.
„Die VAG hat in Stromversorgung, Ladeeinrichtungen und Fahrzeuge rund 11,7 Millionen Euro investiert. Unterstützt wurde sie dabei durch einen Zuschuss in Höhe von 5,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU). Hinzu kommen noch der notwendige Ausbau des Betriebshofes mit rund 6,4 Millionen Euro, der mit Finanzmitteln des Landes in Höhe von 4,8 Millionen Euro gefördert wird,“ sagt Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter (CDU).
Breiter: „Der Ausbau der Elektromobilität bei der VAG hat Vorbildfunktion und eine grundsätzliche Bedeutung für die Entwicklung der Klimaziele in Freiburg. Nur, wenn wir auch im Bereich der Mobilität die Emissionen deutlich zurückfahren, können wir unsere Klimaziele erreichen. Die E-Busse sind ein weiterer Schritt auf diesem Weg.“
Der Finanzdezernent erinnerte daran, dass derartige Investitionen für eine Stadt wie Freiburg und ihren Verkehrsbetrieb ohne öffentliche Fördergelder „in dieser Geschwindigkeit nicht zu stemmen“ seien. Tatsächlich spart jeder E-Bus im Vergleich zum Dieselantrieb pro Jahr rund 55 Tonnen CO2 ein. Damit werden die bei der Herstellung der Batterien anfallenden CO2-Ausstöße nach spätestens einem halben Jahr ausgeglichen.
Die VAG rechnet derzeit mit einer Nutzungsdauer der Batterien von rund neun Jahren für den mobilen Einsatz bevor diese im Bus ersetzt werden müssen. Danach ist vorgesehen, diese noch für gut weitere neun Jahre als Speicher für Solarstrom zu nutzen, der auf dem Betriebsgelände produziert wird. Derzeit sind 17 der rund 67 Busse der VAG reinelektrische Fahrzeuge von denen zehn Gelenkbusse sind.
„Für die neue Technik haben wir in den vergangenen Monaten im Betriebshof West einen offenen Busport gebaut, in dem 32 Busse Platz finden. Hier werden die Busse nicht nur abgestellt, sondern auch nachgeladen und für den weiteren Einsatz vorbereitet. An die Überdachung schließen Technikgebäude mit Transformatoren und der Ladezentrale an“, umreißt VAG Vorstand Stephan Bartosch die Dimension des Vorhabens.
Doch auch entlang der Strecke wurde an den Haltestellen „Paduaallee“ und „Munzinger Straße“ Ladetechnik verbaut. Schließlich setzt die VAG auf das System des sogenannten Gelegenheitsladers. „Nachts werden die Solobusse als auch die nun auch eingesetzten Gelenkbusse, auf dem Betriebshof mit einer Leistung von rund 80 KW sanft mit Strom betankt,“ erläutert Stephan Bartosch die geplanten Betriebsabläufe.
Foto: VAG Freiburg