Dreißig Jahre Carsharing in Osnabrück
09.09.22 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Im September 1992, also vor dreißig Jahren, gab es in Osnabrück das erste Carsharing-Angebot. Damals wurde der Verein Stattverkehr e.V. gegründet, der mit zunächst acht Nutzern und einem Auto angefangen hat. Aktuell sind 144 Fahrzeuge in 15 Städten und Gemeinden im Großraum Osnabrück unterwegs. „Das Osnabrücker Carsharing nimmt eine bedeutende Rolle im nachhaltigen Mobilitätsmix in unserer Stadt ein“, betont Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) und gratuliert zum dreißigjährigen Bestehen.
Stadtteilauto unterstütze mit seinem Angebot den Umweltverbund und trage dazu bei, den Verkehr nachhaltig zu reduzieren. Ein großer Teil der 4.650 registrierten Nutzer verzichte laut einer aktuellen Kundenbefragung auf ein eigenes Auto und habe stattdessen ein ergänzendes Bus-Abo. „Carsharing und Bus – das ist gelebte multimodale Mobilität“, so die Oberbürgermeisterin.
1992 hatte sich der Verein Stattverkehr e.V. gegründet, 1997 wurde der Verein für sein Carsharing-Engagement mit dem Niedersächsischen Umweltpreis ausgezeichnet. 2011 stiegen die Stadtwerke Osnabrück mit ein, beide Partner gründeten die Stadtteilauto OS GmbH. Seitdem wuchs die Anzahl der Nutzer, Fahrzeuge und auch Partnerkommunen kontinuierlich an. Mittlerweile bietet Stadtteilauto das Carsharing in vielen Landkreiskommunen, aber auch im Emsland und in der Grafschaft Bentheim an.
„Unsere Stärke ist die regionale Verwurzelung und das Know-how für den Aufbau eines kommunalen Carsharings“, erläutert Stadtteilauto-Geschäftsführer Christian Kluck. 2014 wurde das Angebot diversifiziert – seitdem gibt es die stationären stat>k-Fahrzeuge an festen Standorten und mit festen Buchungszeiträumen sowie die flexiblen flow>k-Fahrzeuge, die stationsunabhängig an verschiedenen Standorten verfügbar sind und ohne feste Rückgabezeit genutzt werden können. „Das Angebot sowie auch unsere bedarfsgerechten Tarifmodelle für ‚Zwischendurch-Nutzer‘ und Vielfahrer haben sich bewährt“, erläutert Kluck. „Carsharing in Osnabrück und Region ist einfach, bequem und insbesondere im Vergleich zu den Kosten eines eigenen Autos unschlagbar günstig“.
2019 wurde Stadtteilauto erstmals mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet. Beleg dafür sind die Ergebnisse der aktuellen Kundenumfrage, dass ein Carsharingauto mittlerweile 13 Privat-PKW ersetzt. „Unser Angebot führt somit auch zu einer Entlastung des öffentlichen Parkraums“, so Stadtteilauto-Geschäftsführer Werner Linnenbrink.
Die Stellplatzsuche für die Carsharingautos sei allerdings weiterhin eine große Herausforderung. Hier setzt Stadtteilauto auf eine baldige Ausschreibung öffentlicher Stellplätze. „Wer private Stellplätze zur Verfügung stellen kann, darf sich jederzeit bei uns melden.“ Nachhaltigkeit und Umweltschutz beziehen sich natürlich auch auf die Antriebsart der Fahrzeugflotte: Gut zehn Prozent der Fahrzeuge fahren mit Strom – Tendenz steigend.
Foto: Stadt Osnabrück