Cottbusverkehr beschafft Wasserstoffbusse
07.09.22 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld
Im Rahmen eines Förderaufrufs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben, erhält die Cottbusverkehr GmbH eine Fahrzeugförderung, um das Wasserstoffprojekt in der Lausitz umsetzen zu können. Das Projekt „Klimaneutraler ÖPNV“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Bus/Schiene mit insgesamt 3.124.484,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Cottbusverkehr plant, bis 2025 zunächst elf Wasserstoffbusse zu beschaffen. Die Fahrzeugförderung ist ein entscheidender Baustein, um das Wasserstoffprojekt in die Umsetzung zu bringen. Ohne Fördergelder durch Bund oder Länder ist die Beschaffung von Linienbussen mit alternativen Traktionsarten nicht darstellbar.
Geschäftsführer Ralf Thalmann betont die große Bedeutung der Zuwendung für das Unternehmen: „Der Bescheid ist das letzte – und entscheidende – Puzzleteil, um die Dekarbonisierung unserer Omnibusflotte zu beginnen. Uns war immer bewusst, dass wir nur dann Erfolg haben werden, wenn beide Bestandteile – die Tankinfrastruktur und die Fahrzeuge – zusammenkommen. Was die Tankinfrastruktur angeht, konnten wir die notwendigen Fördermittel aus dem Strukturstärkungsgesetz ja bereits im Dezember 2021 mit unserem Projektpartner LEAG sichern und die Planungen vorantreiben. Diese gute Zusammenarbeit hat mit Sicherheit einen großen Beitrag dazu geleistet, dass wir nun auch vom BMDV mit einer Fahrzeugförderung bedacht wurden. Es war sichtbar, dass wir hier gemeinsam den Weg zur Wasserstoffregion gehen wollen und wir sind glücklich, dass wir nun loslegen können.“
Auch für den Projektpartner LEAG ist die Förderzusage ein positives Signal für den Fortschritt des Regionenprojekts. „Wir haben damit nun alle Bestandteile dieses wichtige gemeinsame Projekt gesichert, das Vorbildcharakter für die Lausitz und darüber hinaus haben soll“, sagt Frank Mehlow, Leiter Strategische Geschäftsfeldförderung bei der LEAG. „Für die Wasserstoff-Elektrolyseanlage, die unmittelbar an der H2-Tankstelle von Cottbusverkehr entstehen soll, läuft das Genehmigungsverfahren. Wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen und im kommenden Jahr bereits den ersten Wasserstoff produzieren können. Parallel dazu erfolgt der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung bei der LEAG, denn das Ziel ist es, mit grünem Wasserstoff einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten, den wir im Verbund mit weiteren Partnern im Bereich der Wasserstoffmobilität in den kommenden Jahren noch erweitern wollen.“
Bereits in der kommenden Woche wird Cottbusverkehr die Gelegenheit haben, einen Wasserstoffbus im Linienbetrieb zu testen. Das Fahrzeug wird vom Hersteller Solaris zur Verfügung gestellt und an einem Tag vorrangig auf der Linie 19 zwischen Schlichow und Neu Schmellwitz im Einsatz sein.
Foto: Cottbusverkehr