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Rufbetrieb in MeckPom ausgeweitet

30.08.22 (Mecklenburg-Vorpommern, Polen) Autor:Stefan Hennigfeld

Rufbetrieb gewinnt in Mecklenburg-Vorpommern immer stärke an Bedeutung. Vorreiter ist das Modell ILSE der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald (VVG), das im Dezember 2017 eingeführt wurde und nun eine Ausweitung des Betriebsgebiets erfährt. „Mit der Erweiterung des Einzugskreises auf das Amt Am Stettiner Haff ab dem 1. September kann der Rufbus ILSE nun fast im gesamten Bedienungsgebiet der VVG genutzt werden“, kündigte VVG-Geschäftsführer Dirk Zabel an.

Für unsere Fahrgäste in der Region bedeutet das schon bald mehr Mobilität und Lebensqualität. Außerdem konnten durch die Ausweitung des Rufbusservices bislang fünf neue Arbeitsplätze in der VVG geschaffen werden.“ Das im östlichen Vorpommern gelegene Amt Am Stettiner Haff mit den Städten Ueckermünde und Eggesin grenzt nördlich an das Stettiner Haff und östlich an die Republik Polen. Im Dezember 2017 startete im Amt Peenetal/Loitz der erste Rufbus in Mecklenburg-Vorpommern ohne festen Fahrplan.

Im Rahmen des Modellvorhabens ILSE wurden neue Konzepte zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum erprobt. Ein besonderer Schwerpunkt lag und liegt in der Verbesserung der Erreichbarkeit ländlicher Räume im Landkreis Vorpommern-Greifswald durch den Einsatz von flexiblen und bedarfsgerechten Mobilitätsangeboten Inzwischen fährt der ILSE-Bus regulär von Montag bis Freitag in den Ämtern Peenetal/Loitz, Jarmen/Tutow, Torgelow/Ferdinandshof sowie Strasburg/Pasewalk und setzt die Fahrgäste auf Wunsch auch direkt an der Haustür ab.

Ab dem 1. September kommt mit dem Stettiner Haff der fünfte Amtsbereich dazu. Seit August vergangenen Jahres verkehrt ILSE zudem als einziges On-Demand-Angebot im Land auch landkreisübergreifend. Die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft mbH (MVVG) im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hatte sich an das erfolgreiche Konzept angedockt. Somit entfällt das Umsteigen bei Fahrten in den Nachbarkreis im Raum Demmin, Demminer Land, Dargun, Friedland und Woldegk.

Mit dem Neun-Euro-Ticket haben nicht nur die Stammfahrgäste des ILSE-Busses den Rufbus mehr als sonst üblich bestellt und genutzt. „Es gab einen kleinen Schub und auch viele neue Fahrgäste“, so der Geschäftsführer. Insgesamt hat die VVG 3.800 Neun-Euro-Tickets verkauft. „In regelmäßigen Fahrgastbefragungen konnten wir zudem feststellen, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger mit dem ILSE-Bus fahren, die vorher noch nie den öffentlichen Personennahverkehr genutzt haben. Das stimmt uns sehr optimistisch, was die zu erwartende wachsende Akzeptanz unseres ILSE-Busses angeht.“

„Der ILSE-Bus wird immer bekannter und beliebter“, betonte Dirk Zabel. „Wir verzeichnen einen stetigen Anstieg der Fahrtwünsche mit steigender Tendenz der Auslastung. Von August 2021 bis zum Juli dieses Jahres wurden im gesamten ILSE-Bediengebiet der VVG 2.512 Fahrten durchgeführt, was einen Durchschnitt von 209 Fahrten pro Monat ergibt.

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