Mosel-Lux-Netz geht an DB Regio
08.08.22 (Rheinland-Pfalz, Saarland) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Vergabe des Ausschreibungsnetzes Mosel-Lux ist entschieden: DB Regio erhält ab Dezember 2024 für 15 Jahre den Zuschlag. Zwei weitere Betriebsstufen starten im Dezember 2025 und im Dezember 2029, der gesamte Verkehrsvertrag endet zum Fahrplanwechsel im Dezember 2039. Die RB 81 von Trier nach Koblenz und RB 82 von Perl nach Trier bleiben in ihren Grundstrukturen erhalten, wobei die RB 82 in ihrer zeitlichen Lage geringfügig angepasst werden musste. Hier bleiben die wichtigen Anschlüsse vom/zum SÜWEX sowie von/nach Luxemburg bestehen.
Die RB 83 von Wittlich nach Luxemburg verkehrt über die „Weststrecke Trier“ und erhält zusätzliche Fahrten morgens und nachmittags. Die aktuell noch dieselbetriebene Moselweinbahn (RB 85 Bullay – Traben-Trarbach) soll bis zur Betriebsaufnahme im Dezember 2029 elektrifiziert werden. Zudem wird ein neues RE-Angebot eingeführt, das jeweils aus einem Zwei-Stunden-Takt der RE 85 (Traben-Trarbach – Koblenz) und der RE 86 (Traben-Trarbach – Trier) besteht, den gewohnten Stundentakt auf der Moselweinbahn sichert und neue Direktverbindungen nach bzw. von Koblenz und Trier schafft.
Das Leistungsvolumen startet mit rund 2,85 Millionen Zugkilometern im Jahr und steigt im Laufe des Verkehrsvertrages auf etwa 3,6 Millionen Zugkilometer. Der Verkehrsvertrag wurde als Bruttovertrag vergeben, sodass die Einnahmeerlöse den Aufgabenträgern zugute kommen werden. Bei der Vergabe Mosel-Lux durften sowohl Neu- als auch Gebrauchtfahrzeuge angeboten werden, wobei die Neufahrzeug-Beschaffung aufgabenträgerseitig durch Fahrzeugfinanzierungshilfen unterstützt wird. Für den Betrieb der grenzüberschreitenden Linie RB 83 nach Luxemburg ist die Nutzung von mehrsystemfähigen Fahrzeugen der luxemburgischen CFL im Rahmen einer sog. Fahrzeugbeistellung vorgegeben.
Besonderes Augenmerk bei der Mosel-Lux-Vergabe wurde auf den Radverkehr gelegt. Daher sind eine Transportkapazität von dreißig Fahrrädern pro Fahrzeug, eine bessere Kennzeichnung der Mehrzweckbereiche zur Radbeförderung und ein Einbahnstraßensystem zur Fahrradverladung mit Unterstützung durch Servicekräfte in der Saison vom zukünftigen Betreiber gefordert. Insgesamt entsprechen die neuen Fahrzeuge den aktuellen Bedürfnissen der Fahrgäste und tragen auch den besonderen Anforderungen mobilitäts-eingeschränkter Fahrgäste Rechnung.
Die Fahrzeuge bieten eine Kapazität von etwa 250 Sitzplätzen, größere Sitzabstände mit einem hohen vis-a-vis Anteil, Tische in der ersten und zweiten Klasse, moderne Fahrgastinformationssysteme, benutzerfreundlichen Toiletten, WLAN und ähnliches. Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio AG, Region Mitte, betont: „Wir freuen uns sehr, die Mosel-Lux-Vergabe gewonnen zu haben und weiterhin für unsere Fahrgäste an der Mosel da sein zu dürfen. Die Vergabeentscheidung zu unseren Gunsten ist für uns Bestätigung und Motivation zugleich.“
Foto: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner