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DVB: Tablets für das Fahrpersonal

10.08.22 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrer der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erhalten jetzt ein persönliches Fahrer-Tablet. Die ersten 150 Geräte wurden übergeben und haben ihren Praxistest bestanden. Bis zum Jahresende sollen alle 1.570 iPads der achten Generation ausgereicht sein. Mit der geplanten Erweiterung der Funktionen leisten die DVB deutschlandweit Pionierarbeit im ÖPNV. Die Projektkosten von 1,5 Millionen Euro werden zu 50 Prozent durch das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr sowie zu weiteren 25 Prozent durch das Land Sachsen gefördert.

„Mit den Fahrer-Tablets gehört die umständliche Art der Information und des Datenaustauschs sowie die bisherige Zettelwirtschaft bald der Vergangenheit an“, sagt Lars Seiffert, DVB-Vorstand für Betrieb und Personal. Zwar benötigt die Herstellung der Tablets einmalig Ressourcen, aber mit der merklichen Reduzierung des Papierbedarfs und der Digitalisierung aller Prozesse sind die DVB spürbar nachhaltiger unterwegs. „Die Fahrer-Tablets bieten wegen der schnelleren Fundsachenerfassung, einer besseren Auskunftsmöglichkeit durch die Fahrer oder die Vorbereitung von Werkstattabläufen künftig auch einen Mehrwert für unsere Fahrgäste“, fasst es der DVB-Vorstand zusammen.

Mit der Reduzierung von gedrucktem Papier und der Senkung des Arbeitsaufwandes erhoffen sich die DVB eine jährliche Einsparung von bis zu 550.000 Euro. Schon in der ersten Ausbaustufe zeigen die Tablets auf ihren 10,2-Zoll-Displays nützliche Features, die den Alltag der Fahrer unterstützen. Integriert ist ein Mailprogramm mit Kalenderfunktion, eine Fotokamera und ein Übersetzer für den alltäglichen Service. Innovativ ist vor allem die „öVPad“-App des Schweizer Software-Herstellers InnoTix.

Darüber erhalten die Fahrer ständig aktualisierte Verkehrsinformationen direkt aus dem DVB-Betriebsleitsystem. Auch die persönlichen Dienst- und Fahrpläne synchronisieren sich laufend. Ebenfalls digital angeboten werden Bedienungsanleitungen, Regelwerke, Anweisungen und Informationen für Baustellen – das war bisher jede Menge bedrucktes Papier.

Über Internet und Intranet lassen sich die Kommunikationsmedien erreichen. Dazu gehören auch Lohnabrechnung oder die Bestellung neuer Dienstkleidung. Bis zum Jahresende werden elektronische Meldefunktionen und Formulare zu Fahrzeugschäden oder Unfällen zugeschaltet. Bisher sind Vordrucke mit mehreren Durchschlägen auszufüllen, später genügt eine einfache elektronische Eingabe.

Übermittelt wird alles online direkt an die richtigen Stellen. So kann sich beispielsweise die Werkstatt auf den schon von unterwegs gemeldeten Schaden vorbereiten und Werkzeug oder Ersatzteile bereitlegen. Das reduziert die Aufenthaltszeit im Depot und der Wagen steht den Fahrgästen in kürzerer Zeit wieder zur Verfügung. Ebenso werden bis zum Jahresende die Fundsachen mit dem Tablet erfasst und direkt ins System gespeist. So kann die Leitstelle Fahrgästen helfen, verlorene Sachen schneller wiederzufinden.

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