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TÜV Nord bietet Fahrsimulator an

18.07.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor dem Hintergrund massiver Personalausfälle in der Eisenbahnbranche ist es notwendig, die regelmäßigen Schulungen und Kenntnisüberprüfungen des Personals so zu organisieren, dass möglichst wenig Ausfalltage entstehen. Aus diesem Grund bietet der TÜV Nord einen mobilen Fahrsimulator an, der im September auf der Innotrans auf dem Freigelände erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Derartige Fortbildungen sind für die mehr als 35.000 Triebfahrzeugführer einmal im Jahr vorgesehen.

Mit Reisetagen entstehen so große Lücken, die mit dem vorhandenen Personal kaum aufzufangen sind, gerade dann, wenn zu der eigentlichen Simulatorfahrt noch ein oder sogar zwei Reisetage hinzukommen. „Unser mobiler Fahrsimulator entspricht dem Führerstand des Flirt-Triebwagens von Stadler“, erklärt Wolf-Jens Knust von TÜV Nord. „Wir können alle betriebsrelevanten Situationen, auch Gefahrensituationen und unzulässige Vorbeifahrten an Halt zeigenden Signalen simulieren.“

Der Trainer überwacht die gesamte Fahrt von seinem Platz aus, er kann auch die Ereignisse steuern. In einem Schulungsraum können weitere Personen die Fahrt auf einem Monitor verfolgen oder auch zeitgleich unterrichtet werden. An mehreren Standorten bildet der TÜV Nord künftige Triebfahrzeugführer aus. Dort stehen auch stationäre Fahrsimulatoren zur Verfügung. Jetzt betreibt das Unternehmen zusätzlich einen mobilen Simulator in einem Auflieger, das Fahrzeug ist 18 Meter lang. Er kann vor Ort eingesetzt werden, vorausgesetzt es gibt einen genügend großen Parkplatz.

Der Auflieger verfügt neben dem eigentlichen Simulator auch über einen Schulungsraum, so dass sowohl die Simulatorprüfungen als auch der Fortbildungsunterricht an einem Tag und am gleichen Ort stattfinden können. Reisezeiten für die Teilnehmer entfallen. Erfahrungen in der Triebfahrzeugführerausbildung hat der TÜV Nord seit über zehn Jahren: Mehrmals im Jahr starten Lehrgänge in Duisburg, Dortmund und Völklingen mit einem Orientierungscenter, in dem auch eine Eignungsuntersuchung vorgesehen ist.

Trainer sind ausgebildete Lokführer oder haben entsprechende Fortbildungen besucht. Bei diesen Ausbildungen setzt der TÜV Nord ebenfalls Simulatoren ein, auch wenn das laut Triebfahrzeugführerscheinverordnung nicht vorgeschrieben ist. Knust: „Solche Simulationen erleichtern jedoch das Verständnis der Theorie.“

Der massive Personalmangel und die anstehende Verrentungswelle der sogenannten Babyboomer in den kommenden Jahren werden die Themen Ausbildung und Personalakquise dieser Tage immer wichtiger. Hersteller und Zulieferer können sich während de InnoTrans vom 20. bis 23. September in Berlin nicht nur über den Fahrsimulator informieren; das Bahntechnik-Team des TÜV Nord präsentiert dort im CityCube A am Stand 620 viele weitere Themen von Genehmigungsverfahren über Lärm- und Brandschutz bis hin zur Zugsicherungstechnik und technischen Prüfungen.

Foto: TÜV Nord

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