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München: Graffitikünstler gestalten S-Bahn

13.07.22 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum fünfzigsten S-Bahn-Geburtstag fährt seit Ende April ein bunt gestalteter S-Bahn-Zug durchs Netz. Nun wird das Jubiläum auch an zwei S-Bahn-Stationen sichtbar. Graffitikünstler haben in Moosach und am Fasanenpark insgesamt drei Wandflächen farbenfroh gestaltet und den runden Geburtstag künstlerisch interpretiert. S-Bahn und DB Station&Service haben die benötigten Materialien und Wandflächen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

„Die Bahnhöfe sind zentraler Faktor für die Erfolgsgeschichte S-Bahn. Hunderttausende steigen an unseren Stationen täglich ein und aus. Grund genug, das Jubiläum auch hier sichtbar zu machen. Die bunte Gestaltung rundet den S-Bahn-Geburtstag nicht nur künstlerisch ab. Sie sorgt auch für ein freundlicheres Erscheinungsbild und beugt Vandalismus vor“, erklärt Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin in München, die Aktion.

Die beiden Stationen werden täglich von insgesamt rund 20.000 Fahrgästen genutzt. Am Bahnhof Moosach hat der Künstler Martin Blumöhr eine Fläche von sechs Quadratmeter gestaltet. Darauf zu sehen ist ein S-Bahnzug mit historischer und aktueller Farbgebung in grüner Umgebung und mit Münchner Sehenswürdigkeiten im Hintergrund. Das Bild „Freiluftgalerie“ wurde auf Graffitiboards gesprüht und anschließend von der DB in der Bahnsteigunterführung montiert.

An der Station Fasanenpark haben zwei Künstler ihre Werke unter der Eisenbahnbrücke im Bereich der Bahnsteigzugänge geschaffen. Die Flächen sind mit zwölf Meter Breite und mehr als drei Meter Höhe ein echter Blickfang. Das Motiv des Künstlers Humbuk Art setzt den Namen der Station bildlich mit Fasanen in Szene. Das zweite Bild des Künstlers crowone stellt fünfzig Jahre Münchner S-Bahn mit mehreren S-Bahnen in den Mittelpunkt. Heute steigen die S-Bahn-Fahrgäste an 150 Stationen täglich ein und aus. Die Bahnhöfe sind ein zentraler Faktor für die Erfolgsgeschichte des S-Bahn-Systems.

Und sie haben sich stets weiterentwickelt. Heute stehen Barrierefreiheit und Modernisierung im Fokus. Zum Start 1972 war nur rund ein Drittel der Stationen stufenfrei. Bis heute hat die DB an etwa neunzig Stationen Aufzüge oder Rampen nachgerüstet und Bahnsteige erhöht. 122 von 150 Stationen sind bislang barrierefrei zugänglich, wodurch rund neunzig Prozent aller Fahrgäste stufenfrei zur S-Bahn kommen. Und der Ausbau läuft weiter auf Hochtouren: An 18 weiteren Stationen wird gerade geplant oder schon gebaut.

Möglich wird das durch das finanzielle Engagement des Freistaates Bayern, der bislang insgesamt einen hohen dreistelligen Millionenbetrag bereitgestellt hat. Ebenfalls im Fokus steht die Fahrgastinformation. Hier waren und sind die Münchner S-Bahnhöfe Vorreiter: Schon Anfang der 2000er Jahre installierte die DB mit Unterstützung des Freistaats erstmals Farbmonitore an den Stammstreckenstationen und einigen weiteren Bahnhöfen mit einer für diese Zeit bundesweit einmaligen Auskunftsqualität für Fahrgäste.

Motiv: Martin Blumöhr

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