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Stellwerk Finnentrop eröffnet

08.06.22 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat in Finnentrop im Kreis Olpe die rundum erneuerte Signal- und Stellwerkstechnik auf der Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Letmathe und Kreuztal in Betrieb genommen. Die moderne digitale Technik macht das Schienennetz zuverlässiger und robuster. Gleichzeitig ermöglicht sie eine bessere Steuerung und flexiblere Fahrmöglichkeiten der Züge. Auch die Instandhaltung der Strecke wird weniger aufwändig und einfacher. Die Inbetriebnahme ist die erste Gesamtinbetriebnahme eines Projekts aus dem 500 Millionen Euro-Schnellläuferprogramm.

„Die Digitalisierung der Schiene nimmt weiter Tempo auf. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Bund, DB und Industrie können wir nach nur anderthalb Jahren das erweiterte und modernisierte Stellwerk Finnentrop in Betrieb nehmen. Gemeinsam schaffen wir so ein Neues Netz für Deutschland – mit mehr Kapazität und Zuverlässigkeit. Perspektivisch können wir so mehr umweltfreundliche Züge für unsere Kundinnen und Kunden anbieten und damit aktiv das Klima schützen“, so Jens Bergmann, Vorstand Infrastrukturplanung und -projekte bei der DB Netz AG.

Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Mit elektronischen Stellwerken als Teil der digitalen Schiene verbessern wir die Pünktlichkeit und können gleichzeitig die Kapazität im Netz erhöhen – zwei Kernanliegen, mit denen wir noch mehr Menschen von der Bahn überzeugen wollen.“

„Mit digitaler Stellwerkstechnik verringern wir Störungen im Betriebsablauf und schaffen die Basis für Bahnautomatisierung und mehr Mobilität auf der Schiene. Davon profitieren Passagiere, Cargo und die Umwelt“, so Andre Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility. „Das Beispiel Finnentrop zeigt: Wir stehen bereit, um gemeinsam mit der Deutschen Bahn die Digitalisierung des deutschen Bahnnetzes erfolgreich und schnell umzusetzen.“

Die drei zwischen dreißig und fünfzig Jahre alten Stellwerke in Nachrodt, Plettenberg und Altenhundem wurden durch moderne Technik ersetzt. Die drei neu errichteten Module in Altena, Plettenberg und Altenhundem sind an das zentrale Stellwerk Finnentrop angeschlossen. Von dort aus erfolgt nun die zentrale Steuerung der gesamten Strecke. Der Bund hat im Rahmen des sogenannten Schnellläuferprogramms 500 Millionen Euro für moderne Stellwerkstechnik aus dem Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie bereitgestellt.

Innerhalb kürzester Zeit werden in insgesamt sieben Projekten die vorhandene Stellwerks- und Bahnübergangssicherungstechnik durch digitale Stellwerkselemente modernisiert. Hierbei werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie Prozesse verbessert und Standards etabliert, um eine deutliche Beschleunigung der Projektabwicklung zu erreichen. Auf rund 45 Kilometern zwischen Letmathe und Kreuztal wurden insgesamt 385 Kilometer Kabel verlegt, 235 Signale sowie 73 Weichenantriebe erneuert und neun neue Signalausleger aufgestellt.

Foto: Deutsche Bahn AG

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