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Personenzüge von Guben nach Zielona Góra

17.06.22 (Polen, Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Initiative deutsch-polnischer Schienenpersonenverkehr (KolejDEPL) begrüßt die Reaktivierung des zwischenstaatlichen Schienenpersonenverkehrs zwischen Guben, Gubin und Zielona Góra (Grünberg). Seit dem 12. Juni 2022 fahren an Wochenenden wieder Regionalbahnen über die einst auch dem Fernverkehr zwischen Mitteldeutschland und Poznań (Posen) dienende Strecke. 2002 war der Personenverkeh abbestellt worden. Die Initiative fordert die politischen Verantwortlichen dazu auf, die Verkehre nach Polen noch weiter auszubauen.

„Erstmals seit vielen Jahren wird damit eine grenzüberschreitende Strecke zwischen Deutschland und Polen wieder in Betrieb genommen“, freut sich Anja Schmotz, Sprecherin der die Initiative deutsch-polnischer Schienenpersonenverkehr (KolejDEPL) und stellvertretende Bundesvorsitzende von Pro Bahn „Wir hoffen, dass die beteiligten Projektpartner ihre Ankündigungen umsetzen und aus dem Wochenendbetrieb zeitnah wieder ein täglicher Verkehr wird. Nur so können Brandenburg und die Wojewodschaft Lubuskie auf der Schiene zusammenwachsen.“

Perspektivisch braucht es auf der Strecke statt einzelner Zugpaare ein dichtes Taktangebot mit guten Anschlüssen an beiden Enden, um eine europäische Netzwirkung zu entfalten. Zur besseren Erschließung der Wojewodschaft Lubuskie und der Lausitz sollte auch die Wiederaufnahme des Fernverkehrs auf dieser Route vorangetrieben werden.

„Die Strecke muss, wie im Kohleprogramm der deutschen Bundesregierung versprochen, aber bisher ohne klare Finanzierungszusage, weiter ertüchtigt und elektrifiziert werden“, ergänzt Ingo Koschenz, Fachreferent Osteuropaverkehre von Pro Bahn und Mitglied der Initiative. Polen hat für seinen Streckenabschnitt bereits konkrete Pläne‘. „Mit einem entsprechenden Ausbau kann die grenzüberschreitende Bahnstrecke auch wieder ihre historische Aufgabe als Fernverkehrstrasse von Mitteldeutschland nach Poznań, Warszawa, Gdańsk und – mit der Fertigstellung der Rail Baltica – bis ins Baltikum wahrnehmen“, so Koschenz.

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