VRR: Erste XBuslinien starten im Sommer
12.05.22 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Am 12. Juni 2022 nehmen die ersten zwei von insgesamt sieben sogenannten XBus-Linien den Betrieb im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf. Startpunkt des neuen Angebotes sind die XBus-Linien X13 und X42, weitere fünf Linien werden dann voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 in Betrieb gehen. In der letzten Woche stellten Vertreter der beteiligten Verkehrsunternehmen und Kommunen sowie des VRR im Beisein von Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) das Angebot der Öffentlichkeit vor.
Ziel: Mit direkten Fahrwegen und schnellen Reisezeiten schließen die XBusse Orte ohne eigenen Schienenanschluss an den Regionalverkehr an, verbinden benachbarte Städte und Kreise und decken den regionalen Mobilitätsbedarf zwischen den eher ländlich geprägten Gebieten und Ballungsräumen. Ministerin Ina Brandes: „Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Das gelingt mit attraktiven Angeboten im Nahverkehr, zum Beispiel mit den neuen XBus-Linien der DSW21, der Vestischen Straßenbahnen GmbH und der STOAG Stadtwerke Oberhausen.
Mit den neuen XBussen werden Pendler und Reisende schnell, komfortabel und bezahlbar im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unterwegs sein. Schnellbusse sind mit enger Taktung und direkten Fahrwegen entscheidend für eine gute Mobilität der Menschen – gerade in ländlichen Regionen. Mit jeder neuen Buslinie sparen wir Autofahrten ein, entlasten unsere Straßen und schonen das Klima. Die Landesregierung fördert regionale Schnellbusverkehre mit hundert Millionen Euro, um den öffentlichen Nahverkehr als Rückgrat sauberer Mobilität weiter zu stärken – auf dem Land und in der Stadt.“
Die neuen XBusse sollen vor allem Pendler in ländlichen Regionen oder im Umland der großen Zentren eine lohnende Alternative zum eigenen Auto bieten. Sie verbinden sogenannte „schienenferne Räume“, also Kommunen, die keinen eigenen Bahnhof haben und deshalb nicht an den Regionalverkehr mit Regionalexpress, Regionalbahn oder S-Bahn angebunden sind. Als Querverbindungen zwischen den bestehenden SPNV-Achsen bieten sie zusätzliche Möglichkeiten, vom Pkw auf den umwelt- und ÖPNV umzusteigen. Und sie schließen ÖPNV-Lücken zwischen Städten und großen Stadtteilen. Damit sind die XBusse wichtig für eine weitere Optimierung des Mobilitätsangebotes in den Städten und Kreisen im Verbundraum – ganz nach den Bedürfnissen der Menschen in den betreffenden Regionen.
Ronald Lünser, Vorstandssprecher des VRR, freut sich, dass nach vier Jahren intensiver Vorbereitung und Abstimmung zwischen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, den kommunalen Aufgabenträgern und den Verkehrsunternehmen, die ersten XBusse im Verbundraum unterwegs sein werden. „Für eine erfolgreiche Verkehrswende ist es wichtig, neue Angebote zu schaffen, die den Mobilitätsbedarf der Fahrgäste decken. Und zwar kurzfristig und ohne großen Aufwand. Denn anders als bei neuen Schienenstrecken muss keine zusätzliche Infrastruktur geschaffen werden.“
Das Land NRW stellt finanzielle Mittel für regionale Expressbusse zur Verfügung. In den kommenden Jahren werden von Seiten des VRR damit pro Jahr 1,25 Millionen Euro in die ersten sieben XBus-Linien investiert, die weitere Finanzierung der neuen Angebote sichern die Städte und Kreise.
DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung dazu: „Wir haben in unserem Positionspapier „Dortmund.Mobil 2030“ eine Vielzahl an Maßnahmen und Projekten skizziert, mit denen wir unser Angebot vor dem Hintergrund der Verkehrswende noch attraktiver und leistungsstärker gestalten wollen. Der Start der XBus-Linie X13 läutet nun die Umsetzungsphase ein. Insbesondere für unseren Dortmunder Universitätscampus und das Technologiezentrum entsteht damit eine passgenaue neue Anbindung an den Einzugsbereich im nördlichen Ruhrgebiet. Wir sind zuversichtlich, dass die X13 als stimmige Ergänzung zum regionalen Angebot auf der Schiene von unseren Fahrgästen positiv angenommen wird.“
Die ersten sieben XBus-Linien werden zunächst mit Bussen aus dem Standard-Fuhrpark der Verkehrsunternehmen betrieben. Nach diesem Übergangszeitraum sollen dann Fahrzeuge eingesetzt werden, die mit ihrer Ausstattung dem verkehrlichen Charakter der XBus-Linien besser gerecht werden. Hierzu hatten die drei Zweckverbände VRR, NWL und NVR bereits 2019 einheitliche Qualitätsstandards für ganz NRW definiert, die sich künftig von reinen Stadtbussen auch optisch unterscheiden müssen.
Siehe auch: Hier steckt Potential drin