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Frühjahrstreffen des bdo in Berlin

05.05.22 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach über zwei Jahren der Pandemie lud der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. erstmals wieder in Präsenz zum Parlamentarischen Frühjahrstreffen ein. Neben Busunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet, waren letzte Woche zahlreiche Vertreter des Deutschen Bundestages, mehrerer Bundes- und Landesministerien, anderer Verbände sowie zentraler Medien im Haus des Reisens am Berliner Alexanderplatz erschienen.

Detlef Müller, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und einer der wichtigsten Unterstützer der Busunternehmen, betonte in seiner Rede die herausragende Bedeutung des Verkehrsmittels Bus: „Die Verkehrswende gelingt nur mit einem starken öffentlichen Verkehr als Rückgrat der Mobilität. Um sie umzusetzen, brauchen wir den Bus als modernes, effizientes und umweltfreundliches Verkehrsmittel.“

Der Bus ist die treibende Kraft für eine innovative und nachhaltige Mobilität in Deutschland. Busse verbinden Menschen und sichern die öffentliche Daseinsvorsorge. Um die Interessen der Busunternehmer und die Bedeutung des Busses weiter zu stärken, kündigte der ehemalige Busunternehmer und Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum (CDU) die Gründung eines Parlamentskreises Bus an. Mit der Schaffung dieser Dialogplattform werden sich verkehrspolitische Sprecher und businteressierte Politiker aller Fraktionen besser über die aktuellen Herausforderungen des Busses informieren und austauschen können.

Verbandspräsident Karl Hülsmann lobte diese wichtige Initiative, die viel zur öffentlichen Würdigung und Wahrnehmung des Busses beitragen werde. Hülsmann dankte in seiner Begrüßungsrede der alten und der neuen Bundesregierung, „ohne deren Unterstützung durch diverse Hilfsprogramme, wie Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen, Soforthilfen für Reisebusunternehmen und ÖPNV-Rettungsschirm die Unternehmen die letzten zwei Jahre nicht überstanden hätten.“

Hülsmann wandte sich entschieden gegen die hohen Energiekosten. „Das ohnehin durch die Corona-Auswirkungen geschrumpfte Eigenkapital der mittelständischen Busunternehmen wird durch die derzeitigen Dieselpreise jeden Tag weiter aufgezehrt. Und jetzt noch das Neun-Euro-Ticket ohne Energiekostenausgleich!“

Der derzeitige Dieselpreis ist bereits vor Einführung des Neun-Euro-Tickets für die ÖPNV-Busunternehmen wirtschaftlich bedrohlicher, als die Auswirkungen der zweijährigen Corona-Pandemie. Mitten in dieser existenzbedrohenden Krise greift der Staat mit einem quasi kostenlosen ÖPNV in den Markt ein, ohne dass der morgige Kabinettsentwurf die massive Steigerung der Energiekosten für die Unternehmen in irgendeiner Weise berücksichtigen wird. „Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern jetzt einen fairen und angemessenen Kostenausgleich für die stark gestiegenen Energiekosten. Die Busunternehmen werden sonst die Mobilität in Deutschland nicht länger sicherstellen können“, so Hülsmann.

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