Zukunftsmodelle im rheinischen Revier
22.04.22 (go.Rheinland, Nordrhein-Westfalen, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Die verkehrliche Entwicklung hat eine herausragende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des bald ehemaligen rheinischen Braunkohlereviers. Aus diesem Grund hat der Nahverkehr Rheinland (NVR) gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zehn Projektskizzen für die Förderung im Rahmen des „SofortprogrammPLUS“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) eingereicht. Sieben Projektskizzen beinhalten die Erstellung von Machbarkeitsstudien für Schieneninfrastrukturprojekte.
Bei den drei anderen eingereichten Projekten handelt es sich um den Einsatz von Brennstoffzellentriebzügen im Kreis Düren, die Einrichtung von zukunftsfähigen Mobilstationen sowie den Bau von mit künstlicher Intelligenz arbeitenden Park- and Ride-Anlagen. In ihrer Aufsichtsratssitzung Anfang April hat die Zukunftsagentur für die beiden letzten Projekte „Mobilstationen der Zukunft“ und „Smarte Pendlerparkplätze“ den bis dato ausstehenden finalen Schritt unternommen und ihnen mit der Verleihung des dritten Sterns den Förderzugang ermöglicht. Hierfür war es nötig, dass die Projekte von der Bundes- und der Landesregierung als förderfähig angesehen werden.
Das Projekt „Brennstoffzellentriebzüge im Kreis Düren“ hatte den dritten Stern bereits im Juni 2021 erhalten. Für die sieben eingereichten Skizzen für Machbarkeitsstudien hat die Zukunftsagentur im August 2021 grünes Licht gegeben. Die Anträge sollen zeitnah bei der jeweils zuständigen Bewilligungsbehörde gestellt werden.
„Der Aus- und Neubau sowie die Elektrifizierung von Schienenstrecken sind die zentralen Bausteine für eine nachhaltige Mobilität im Rheinischen Revier. Wir wollen über den Ausbau des Angebots möglichst viele Kommunen an das Netz anbinden und so den Strukturwandel mitgestalten. Die Machbarkeitsstudien sind Voraussetzung, um zukünftige Planungen anzustoßen und Fördermittel bei Bund und Land für die Planung sowie den Bau zu akquirieren“, erläutert NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober.
„Im Rheinischen Revier haben wir jetzt die einmalige Chance, mit neuer Mobilität den Strukturwandel in der Region voranzutreiben und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, so Ina Brandes (CDU), Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. „Wir müssen die großen Chancen der Digitalisierung nutzen und wollen für eine bessere Vernetzung aller Verkehrsmittel sorgen: Das gelingt mit Mobilstationen, smarten Pendlerparkplätzen und einem modernen Schienenverkehr mit enger Taktung und sauberen Elektrozügen.“
„Die jetzt vorangebrachten Verkehrsprojekte sind eine wichtige Grundlage für einen gelingenden Strukturwandel“, so auch Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. „Sie unterstreichen den Anspruch der Region, zur Verbesserung der Erreichbarkeit neue Wege zu gehen und Innovationsimpulse auszulösen.“ Die Projekte sollen bei entsprechender Förderung von Bund und Land durch die beiden Aufgabenträger durchgeführt werden.