VRR: Auf Nextticket folgt Eezy
04.04.22 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Seit dem Jahr 2018 testet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit Nextticket seinen elektronischen Tarif. Fahrgäste an Rhein und Ruhr nutzten Nextticket direkt über die Smartphone App. Für die Fahrt mit Bus und Bahn checkten die Fahrgäste über die App ein. Wenn das Ziel erreicht ist, checkten sie wieder aus. So benötigten sie keinerlei Tarifkenntnisse. Nach vier Jahren wurden die Pilotprojekte nun Ende März 2022 beendet.
VRR und Verbundunternehmen ziehen eine positive Bilanz: Nextticket stellte das wegweisende Projekt für ein kundenfreundliches ÖPNV-Angebot dar und stand Pate für den gemeinsamen und landesweiten elektronischen Tarif Eezy, der seit Dezember letzten Jahres zur Verfügung steht. In den vergangenen Jahren durchlief der Nextticket-Test verschiedene Erprobungsstufen. Zuletzt stand den Fahrgästen an Rhein und Ruhr mit Nextticket 2.0 ein elektronischer Tarif zur Verfügung, der federführend von den Stadtwerken Neuss in Kooperation mit der Rheinbahn in Düsseldorf und dem VRR umgesetzt wurde.
Für eine noch bessere Nachvollziehbarkeit der Berechnung wurde der Leistungspreis auf Basis der Luftlinie zwischen der Start- und Zielhaltestelle bestimmt. Diese Fahrpreisermittlung diente auch als Vorbild für den landesweiten eTarif eezy.nrw. Nach vier Jahren ziehen die Beteiligten im VRR Gebiet eine positive Bilanz. Seit dem Start im Frühjahr 2018 haben über die verschiedenen Erprobungsstufen insgesamt 18.000 registrierte Nutzer rund 200.000 Fahrten mit der neuen Ticketgeneration unternommen.
Die Ergebnisse aus der Marktforschung des mehrstufigen Praxistests zeigen, dass die Fahrgäste zufrieden mit dem neuen Ticketangebot waren und es positiv angenommen wurde. Wesentlich für die gute Resonanz war auch das optimierte Tarifsystem in der letzten Phase des Tests. Die Fahrgäste schätzten die transparente und leistungsgerechte Abrechnung im Anschluss an ihre getätigten Fahrten.
Auch den Check-in/ Check-out-Prozess empfanden die Testteilnehmer als komfortabel. Für einen wesentlichen Teil der Fahrgäste ist die einfache Handhabung ausschlaggebend. „Mit dem Test wollten wir herausfinden, wie Nextticket angenommen und unter welchen Voraussetzungen diese neue Art des Zugangs zum ÖPNV von einer breiten Öffentlichkeit genutzt wird“, sagt José Luis Castrillo, Vorstand des VRR.
„Die Erfahrungen aus dem verbundweit durchgeführten Praxistest haben wir dann auch in die Entwicklung des landesweiten elektronischen Tarifs eingebracht. Wir möchten in der Anfangsphase zunächst Erfahrungen sammeln und eezy daran anknüpfend tariflich und technisch weiterentwickeln. Mit der Erweiterung der Funktionalitäten ist es zukünftig möglich, digitale Varianten abzubilden und weitere Segmente in den Tarif aufzunehmen. So wird eezy künftig in die Check-in / Be-out-Funktionalität eingebunden“, so Castrillo. In einem landesweiten Rollout sind ab Dezember 2021 die eezy-Tarife in den jeweiligen Apps gestartet.
Foto: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner