RMV und RNV schließen Vereinbarung
29.04.22 (Hessen, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld
In der letzten Woche haben der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), vertreten durch den Geschäftsführer André Kavai, und der Regionale Nahverkehrsverband Marburg-Biedenkopf (RNV), vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Marian Zachow, einen Kooperationsvertrag zur weiteren Attraktivitäts- und Leistungssteigerung der Schienenstrecke zwischen Marburg und Bad Laasphe, der oberen Lahntalbahn, geschlossen.
Da die Strecke Hessen und Nordrhein-Westfalen verbindet, wohnte der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller (SPD), dem Termin bei. Marian Zachow (CDU), RMV-Aufsichtsratsmitglied, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf und RNV-seitiger Unterzeichner des Kooperationsvertrags, zeigte sich erfreut, dass nach intensiven Vorarbeiten und Beratungen mit der Untersuchung nun ein Meilenstein „eingeschlagen“ werde. „Bürgerinnen und Bürger machen sich seit Jahren für neue Ideen, wie zum Beispiel zusätzliche Haltepunkte stark. Ich freue mich, dass diese nun untersucht werden“.
Er messe der Strecke hohes Potential sowohl für den Alltagsverkehr als auch für den touristischen Verkehr bei. „Verkehrswende schaffen heißt, noch mehr Menschen für die Bahn zu begeistern; und das heiß gerade auch, bei Menschen Interesse zu wecken, auch die Arbeitswege von Marburg ins Hinterland oder umgekehrt auf der Schiene zurückzulegen.“
„Die Schiene ist das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs, sowohl im Ballungsraum als auch in der Region“, so RMV-Geschäftsführer André Kavai und RMV-seitiger Unterzeichner des Kooperationsvertrags. „Ich gespannt, an welchen Orten wir mit neuen Haltepunkten das Zugangebot noch näher an die Menschen bringen können und welche infrastrukturellen Maßnahmen für einen durchgehenden Stundentakt zwischen Marburg und Erndtebrück notwendig sind.“
Zu den Orten, an denen neue Bahn-Haltestellen untersucht werden, gehören Biedenkopf Industriegebiet („Am Seewasem“), Eckelshausen und Kernbach-Brungershausen. Auch der Siegen-Wittgensteiner Landrat Andreas Müller zeigte sich erfreut über die Entwicklungen und damit verbundenen Potentiale: „Die anstehende Untersuchung kommt zum optimalen Zeitpunkt, um über noch mehr durchgehende Verbindungen nachzudenken und völlig neue Konzepte, wie eine Kopplung von zwei Zugteilen zwischen Siegen und Erndtebrück, die dort getrennt nach Bad Berleburg und Marburg weiterfahren, zu prüfen.“
Um das Ziel des Stundentaktes bis Erndtebrück zu erreichen, zeichnet sich für Siegen-Wittgenstein die Notwendigkeit eines zusätzlichen Kreuzungsbahnhofs im Bereich zwischen Saßmannshausen und Bad Laasphe ab. „Unser gemeinsames Ziel bleibt, die beiden Regionen und Universitätsstädte auf der Achse durch das Wittgensteiner Land und das Hinterland besser zu vernetzen“, erklärten Zachow und Müller gemeinsam. Beide machten allerdings darauf aufmerksam, dass die notwendigen Planungen ein längerer Prozess seien.
Foto: Rhein-Main-Verkehrsverbund