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ICE-Werk Nürnberg: Hafen scheidet aus

29.04.22 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Idee, das geplante ICE-Instandhaltungswerk der DB im Bereich des Nürnberger Hafens zu realisieren, wird seit einigen Wochen öffentlich diskutiert. Die Prüfungen der DB zu diesem Vorschlag sind nun abgeschlossen. Von Projektbeginn an hat die DB jeden an sie herangetragenen Standortvorschlag gewissenhaft geprüft. Der Ideengeber hatte die DB dabei zunächst um eine vertrauliche Untersuchung gebeten.

Nach rund dreimonatiger Prüfung hat sich gezeigt: Am Nürnberger Hafen wären laut Hafenbetreiber derzeit nur rund drei Hektar Fläche verfügbar – zu wenig für ein rund 35 Hektar großes ICE-Werk. Selbst wenn ein komplettes Hafenbecken verfüllt und große Teile des Hafenbetriebs eingestellt würden, könnte nur rund ein Drittel des Werks einen Platz am Hafen finden. Hinzu kämen weitere Herausforderungen, zum Beispiel die Zuführung der Züge über den stark ausgelasteten Knoten Eibach.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern: „Die Idee klingt verlockend, das ICE-Werk auf bestehenden Industrieflächen zu verwirklichen. Wir haben den Vorschlag am Hafen daher sehr ernst genommen und intensiv geprüft. Wir müssen uns aber leider der Tatsache stellen, dass am Nürnberger Hafen heute bei weitem keine ausreichenden Flächen verfügbar sind. Einen etablierten trimodalen Logistik- und Industriestandort zu zerschlagen, wäre nicht im Sinne einer ökologischen Verkehrswende und damit auch nicht im Sinne der Natur.“

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