BaWü: Zwischenbilanz zum Batteriezug
28.04.22 (Baden-Württemberg, Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Seit Ende Januar fährt DB Regio den ersten voll zugelassenen Batteriezug von Alstom testweise auf der Gäubahn zwischen Herrenberg und Eutingen im Gäu – ein großer Schritt für eine umwelt- und klimafreundliche Antriebstechnologie im Nahverkehr. Über zwei Monate Praxis-Erfahrungen und 20.000 Kilometer zurückgelegte Strecke hat der Zug bereits im Gepäck. Erste Erkenntnisse zeigen: Der Zug ist zuverlässig, die Batterie stabil und das elektrische Fahrgefühl überzeugt sowohl Lokführer als auch die Fahrgäste.
Der Batteriezug von DB Regio und Alstom ist werktags in Baden-Württemberg unterwegs. An den Wochenenden fährt er im Fränkischen Seenland von Gunzenhausen nach Pleinfeld. Dafür wurden dreißig Lokomotivführer speziell auf diesen Batteriezug geschult. Der Probebetrieb endet in der kommenden Woche.
Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB AG in Baden-Württemberg: „Als Deutsche Bahn wollen wir bis 2040 klimaneutral sein. Seit Ende Januar ist der erste Batteriezug mit Fahrgästen in Baden-Württemberg unterwegs. Die erste Zwischenbilanz nach rund 20.000 Kilometern ist durchweg positiv. Der Zug kommt bei Reisenden und Mitarbeitern gleichermaßen gut an. Und er liefert wichtige Erkenntnisse, wie wir diese Zukunftstechnologie im Betrieb und in der Wartung einsetzen können.“
Krenz: „Ich freue mich, dass wir in Baden-Württemberg mit dem Know-how und Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen von DB Regio dazu beitragen, die grüne Transformation voranzutreiben. Mit dem Batteriezug gehen wir im Regionalverkehr den nächsten großen Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Bahn in Deutschland.“
In Baden-Württemberg lädt sich die Batterie des Zugs während der laufenden Fahrt auf. Abschnittsweise fährt der Zug im Batteriemodus und liefert so Erkenntnisse aus Lade- und Entladezyklen. In Bayern bekommt der Batteriezug ausschließlich an den elektrifizierten Ziel- und Startbahnhöfen Pleinfeld und Gunzenhausen direkt von den Oberleitungen den nötigen Strom, da die Strecke dazwischen nicht elektrifiziert ist.
Neben der DB als Betreiber sind die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) assoziierte Projektpartner. Michael Theurer, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (FDP): „Mehr als zwei Monate im laufenden Betrieb beweisen: Dieser Triebwagen steht für den Fortschritt auf der Schiene. Dank batterieelektrischem Antrieb können wir auch auf den Strecken nahezu klimaneutral fahren, die sich sonst nur mit sehr großem Aufwand elektrifizieren ließen.
Ein echter Klimaschützer, der zunächst hier in Baden-Württemberg und Bayern und bei weiterhin guten Ergebnissen womöglich bald überall im Land im Regionalverkehr unterwegs sein wird.“ Die Strecken in Baden-Württemberg und Bayern eignen sich besonders aufgrund ihrer Topografie und der unterschiedlichen Streckenprofile für den Testbetrieb. Zum Ende des Tests werden rund 30.000 Kilometer gefahren worden sein.
Foto: Deutsche Bahn AG / Claus Weber