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BaWü: 130 Doppeldecker-Züge

21.04.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Land Baden-Württemberg hat 130 neue Doppelstock-Züge für den Nahverkehr bestellt. Die neuen Fahrzeuge berücksichtigen die Rückmeldungen der Fahrgastverbände, sind barrierefrei und können bis zu 200 Stundenkilometer schnell fahren. Mit dem Start des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs geht auch eine neue, digitale Signaltechnik in Betrieb, die eine höhere Auslastung der vorhandenen Eisenbahngleise zulässt.

Um mehr Fahrgäste gewinnen zu können, müssen auch die Kapazitäten ausgeweitet werden. Daher hat das Land im letzten Jahr eine Ausschreibung gestartet, um 130 neue Doppelstocktriebzüge zu beschaffen. Diese hochwertig gestalteten Fahrzeuge sind das neue Aushängeschild für den zukünftigen Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg, welche das Bild des Regionalverkehrs im Land prägen werden. Die Fahrzeuge sind auf bis zu 200 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt und werden damit die schnellsten Regionalzüge in Baden-Württemberg sein.

Der endgültige Zuschlag für die Vergabe der Bestellung am Ende des Ausschreibungsverfahrens verzögert sich nun allerdings, da ein Mitbewerber die Nachprüfung gegenüber der beabsichtigten Zuschlagserteilung seitens des Landes beantragt hat. Vor der zunächst zuständigen Vergabekammer scheiterte dies, allerdings wurde als weiteres Rechtsmittel vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe gegen die Entscheidung der Vergabekammer beim Regierungspräsidium Karlsruhe in Form einer sofortigen Beschwerde eingelegt.

Der Amtschef im Verkehrsministerium, Berthold Frieß, sagte: „Wir als Land bedauern diese Verzögerung, da wir an einem raschen Zuschlag interessiert sind, allerdings sind die Liefer- und Fertigungstermine bislang auch für diesen Fall zugesichert worden.“ Der Fahrgastkomfort im Regionalverkehr stand und steht voll im Fokus der Gestaltung der neuen Fahrzeuge. Das Land Baden-Württemberg hat hierbei nicht nur die Rückmeldungen der Fahrgastverbände zur künftigen Ausstattung gesammelt.

„Vielmehr ist für die Ausschreibung ein neues Design-Handbuch entwickelt worden, in welchem wir das bisherige „bwegt-Design“ unserer Bestandsfahrzeuge weiterentwickelt haben und damit auch optisch nochmals die Attraktivität der Fahrzeugausstattung steigern wollen“, sagte Amtschef Frieß. Dabei wurde sehr darauf geachtet, dass ein deutlich höherer Komfort erreicht wird – egal ob Fahrgäste pendeln, mit Gepäck, Kindern oder Fahrrad unterwegs sein werden.

Auch die Anzahl der Plätze in der ersten Klasse wurde ausgeweitet und aufgewertet. Selbstverständlich sind alle Anforderungen zur barrierefreien Nutzung für behinderte oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste berücksichtigt worden. „Da aber letztendlich auch Details entscheidend sein können“, wollen wir frühzeitig auch die Vertreterinnen und Vertreter aus den Behindertenverbände noch in der Konstruktionsphase der Fahrzeuge einbinden, um deren besondere Perspektive in Bezug auf die Anforderungen an die Barrierefreiheit einbringen zu können“, so Frieß.

Foto: Land Baden-Württemberg

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