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Pro Bahn begrüßt NVV-Entscheidung

30.03.22 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die Entscheidung des Aufsichtsrates im Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV), eine Fahrpreiserhöhung um 3,9 Prozent zum 1. Juli abzulehnen. Die Fahrgastvertreter zollen den sechs NVV-Aufsichtsratsmitgliedern hohen Respekt, sich der pauschalen, völlig undurchdachten Forderung der Hessischen Landesregierung entgegenzusetzen.

Seit 2014 ist die schwarz-grüne Landesregierung im Amt, hinkt sowohl bei den Investitionen, als auch beim laufenden Betrieb im ÖPNV massiv gegenüber anderen Bundesländern und dem europäischen Ausland hinterher. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert eine neue, tragfähige Finanzierungsgrundlage für den ÖPNV Bis zum Haushaltsjahr 2024 müssen die Defizite der Verkehrsverbünde, der Verkehrsunternehmen zu hundert Prozent durch die öffentlichen Haushalte getragen werden.

Hierzu fehlt seitens der Verkehrsminister, der Verkehrspolitiker seit Beginn der Corona-Pandemie ein deutliches Bekenntnis, während andere Teile der Wirtschaft pandemiebedingt entsprechend subventioniert werden. Frühere anteilige Finanzierungen von fünfzig Prozent über Fahrgeldeinnahmen seien, so heißt es bei Pro Bahn, „nicht haltbar.“ Der ÖPNV müsse auch in der Fläche und auf dem Land deutlich ausgebaut werden, das Angebot mindestens verdoppelt werden. Nur so lassen sich die Klimaschutzziele und die Verkehrswende umsetzen.

Daher müssen der Bund und die Länder ihre Etats deutlich erhöhen. Die Hessische Landesregierung agiere „nur halbherzig“. Die seit kurzem erst bereitgestellten ureigenen Landeshaushaltsmittel in Hessen sind allein für Flatrateangebote aufgebraucht. Der Landesanteil muss deutlich erhöht werden, die Regionalisierungsmittel des Bundes müssen trotz der hohen Summen an Ausgaberesten der letzten Jahre deutlich steigen.

Foto: Nordhessischer Verkehrsverbund

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