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Oberleitungsinseln in Schleswig-Holstein

22.03.22 (Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Fahrleitungsanlage im Bereich Knoten Halle Saale Hbf

[/caption]Zum ersten Mal elektrifiziert die Deutsche Bahn einzelne Nahverkehrsstrecken mit Oberleitungsinseln. Diese Form der nur teilweisen Elektrifizierung wird voraussichtlich im Dezember 2023 zum ersten Mal in Schleswig-Holstein in Betrieb gehen. Statt einer durchgängigen Elektrifizierung ist mit der neuen Technologie nur noch die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder eines Bahnhofs nötig. Zum Einsatz kommen klimafreundliche Akku-Züge.

Sie nutzen das nur einige hundert Meter bis wenige Kilometer kurze Stück Oberleitung zum Aufladen ihrer Akkus für Fahrten in einem nicht elektrifizierten Abschnitt. Künftig können so in Schleswig-Holstein über zehn Millionen Kilometer Zugverkehr elektrisch gefahren werden. Die bislang eingesetzten Dieselzüge werden ausgemustert. Das spart knapp zehn Millionen Liter Dieselkraftstoff pro Jahr.

Im Herbst 2022 sollen die Bauarbeiten in beginnen. Im ersten Schritt elektrifiziert die DB zusätzliche Gleise in den Bahnhöfen Kiel, Bad Oldesloe und Büchen und ermöglicht so bereits 2022 die bundesweit ersten Verkehre von Akku-Zügen im Regeleinsatz. Im zweiten Schritt werden die Oberleitungen auf der Strecke Flensburg Richtung Kiel sowie zwischen Kiel und Kiel Hassee 2023 erweitert.

Die ersten Oberleitungsinseln sowie Lade-Unterwerke für das Einspeisen des Bahnstroms errichtet die DB dann im Auftrag des Landes und der Nahverkehrsgesellschaft an der Westküste Schleswig-Holsteins in Heide, Husum und Tönning. So können ab dem Fahrplanwechsel 2023 auch hier die Akku-Züge rollen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP): „Mit dem Bau von drei Oberleitungsinseln hier im Land stellen wir nicht nur erneut die Innovationskraft Schleswig-Holsteins unter Beweis, sondern unterstreichen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz. Ich freue mich, dass die DB mit uns gemeinsam den Bau der nötigen Infrastruktur vorantreibt und hier innovative Wege geht.“

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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