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Hochbahn: U3 befährt den vollen Ring

31.03.22 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Das große Sanierungsprojekt an der über 100 Jahre alten U3-Innenstadtstrecke zwischen den Haltestellen Rödingsmarkt und Mönckebergstraße wurde pünktlich fertig: Seit letztem Montag (28. März) befahren die Züge wieder den kompletten Ring. Seit Ende Januar 2021 war die Strecke gesperrt. Kernstück war die Sanierung des U-Bahn-Troges im Mönkedammfleet zwischen den Stationen Rathaus und Rödingsmarkt.

Hier musste die über hundert Jahre alte Bausubstanz abgebrochen und komplett neugebaut werden. Im Windschatten der Tunneltrogerneuerung wurden weitere Bauprojekte gebündelt, um die notwendige Sperrung optimal zu nutzen: die Instandsetzung des U-Bahn-Tunnels zwischen Mönckebergstraße und Adolphsplatz, die Sanierung von fünf Viadukten sowie der Haltestellen Rödingsmarkt, Rathaus und Mönckebergstraße. Zudem wurden mit Rathaus und Mönckebergstraße zwei zentrale Haltestellen barrierefrei.

Jens-Günter Lang, Technikvorstand der Hochbahn: „Die Arbeiten auf der U3-Innenstadtstrecke waren ein Mammut-Projekt. Die Bündelung verschiedenster Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit dem barrierefreien Ausbau bringt viele Herausforderungen mit sich. Diese haben wir nun erfolgreich bewältigt. Mit insgesamt 14 Monaten Sperrzeit und rund 86 Millionen Euro konnten wir den geplanten Kosten- und Zeitrahmen voll einhalten. Damit haben alle Beteiligten wirklich Großartiges geleistet.“

Zentraler Bestandteil des Gesamtprojekts U3 Innenstadt ist der barrierefreie Ausbau der Haltestellen Mönckebergstraße und Rathaus. Beide Haltestellen weisen künftig jeweils zwei Aufzüge, erhöhte Bahnsteige und taktile Leitsysteme für sehbehinderte Menschen auf. Die Haltestelle Mönckebergstraße erhält zudem in Richtung Hauptbahnhof zwei neue Zu- und Ausgänge. Auch diese Arbeiten werden planmäßig Ende Mai abgeschlossen.

Damit sind alle U-Bahn-Haltestellen in Hamburgs Innenstadt und 94 Prozent im Gesamtnetz barrierefrei zugänglich. Die Kosten für das Gesamtprojekt „U3 Innenstadt“ belaufen sich auf rund 86 Millionen Euro. Davon wurden sechzig Millionen Euro für Instandsetzungsmaßnahmen und rund 26 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau der beiden Haltestellen investiert.

Mit dem Ende der Sperrung können Fahrgäste die U3 ab dem 28. März wieder durchgängig zwischen Hauptbahnhof und Baumwall nutzen. Vor der Pandemie waren auf diesem Streckenabschnitt täglich rund 65.000 Fahrgäste unterwegs. Mit Wiedereröffnung können die Haltestellen Rathaus und Rödingsmarkt erreicht werden. Die Haltestelle Mönckebergstraße wird zunächst für etwa zwei Monate durchfahren. Ab Ende Mai ist auch diese barrierefrei zugänglich.

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne): „Dass dieser Streckenabschnitt im Kosten- und Zeitplan unter der umfänglichen Beachtung des Denkmalschutzes saniert und damit leistungsfähig für die Zukunft gemacht wurde, zeigt, dass Hochbahn und Stadt große und aufwendige Nahverkehrsprojekte erfolgreich umsetzen können.“

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