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Helpukraine-Ticket gilt branchenweit

08.03.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Das branchenweite Ticket Helpukraine, das ukrainischen Staatsbürgern ermöglicht, nach Deutschland zu reisen, gilt seit letzter Woche branchenweit. Es soll die Nutzung von Fernzügen aus Osteuropa ins Bundesgebiet erleichtern. Ähnliche Regelungen gelten etwa in Polen, Ungarn oder der Slowakei. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen geht derzeit davon aus, dass rund vier Millionen Menschen in der Ukraine flüchten werden, wobei derzeit nicht bekannt ist, wie hoch die Zahl der Binnenflüchtlinge ist und wie viele in andere Länder weiterreisen werden.

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Wir können als Branche nur einen geringen Beitrag leisten, um das Leid, das diese Menschen unverschuldet ertragen müssen, ein wenig zu lindern. Daher ist es für uns als Branche der Daseinsvorsorge eine absolute Selbstverständlichkeit, die aus der Ukraine aufgrund des Krieges Geflüchteten hier aufs Allerherzlichste willkommen zu heißen und ihnen eine kostenlose Mobilität in Deutschland zu ermöglichen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen aus dem VDV-Präsidium und aus der gesamten Branche, dass wir dies unkompliziert und schnell gemeinsam auf den Weg bringen konnten. Die Regelung gilt bis auf Weiteres und auf Widerruf.“

Darüber hinaus hat die DB AG ein breites Hilfspaket geschnürt, um die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zu unterstützen. Ein konzernweiter Krisenstab koordiniert die Aktivitäten. Dazu gehört etwa ein Hilfsfonds für Geflüchtete und die Bereitstellung von Wohnraum. „Wir sind tief betroffen von dem Krieg mitten in Europa und wollen mit unseren Möglichkeiten helfen, das Leid der Menschen zu lindern. Auch hier zeigt die Deutsche Bahn Haltung“, erklärt DB-Personalvorstand Martin Seiler.

Mitarbeiter, die Familie in der Ukraine haben, erhalten kurzfristig und flexibel Freiräume, damit sie sich um ihre Angehörigen kümmern können. Die Möglichkeiten reichen von der unbürokratischen Nutzung der Arbeitszeitguthaben bis hin zu befristeten Freistellungen oder Arbeitszeitreduzierung. Für aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Deutschland will die DB AG mit Unterstützung ihres größten betrieblichen Sozialpartners „Stiftungsfamilie BSW & EWH“ Unterstützung leisten. Die Stiftungsfamilie wird ein Sonderbudget von zunächst 300.000 Euro zur Verfügung stellen, um den ankommenden Menschen Hilfsangebote machen zu können.

Diese können durch Spenden an die Stiftungsfamilie unterstützt werden. Seit 2015 hat die Stiftungsfamilie bei der DB Erfahrung mit der Betreuung und Integration von Asylbewerbern in Deutschland gesammelt und wird ihre Expertise unbürokratisch für die Menschen aus der Ukraine einsetzen können. Die Integrationshelferder Stiftungsfamilie können bei allen organisatorischen und rechtlichen Fragen helfen, mit denen die Geflüchteten hier in Deutschland konfrontiert sein werden. Insgesamt stehen über ein Dutzend Anlaufstellen in ganz Deutschland bereit, um eine möglichst hohe Erreichbarkeit sicherzustellen.

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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