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DBV lobt Chemnitzer Modell

15.02.22 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) sieht Potenzial und Vorbildfunktion für die Neuausrichtung des Schienenverkehrs in anderen Regionen. In Karlsruhe und Kassel fahren bereits seit Jahren Straßenbahnen – sehr erfolgreich! – in der Stadt und außerhalb der verdichteten Innenstadt auf Eisenbahngleisen. Diese „Grenzüberschreitung“ bietet viele Möglichkeiten, durch Aufheben der klassischen Trennung von ÖPNV (Bus/Straßenbahn) und SPNV (S-Bahn, Regional) neue Potenziale zu erschließen. Typische Verkehrsprobleme, wie etwa extrem belastetende Kfz-Pendlerströme, sind durch ein gutes öV-Angebot vermeidbar.

Die Straßenbahn, die außerhalb der verdichteten Innenstädte entweder auf reaktivierten Gleisen oder im regulären Eisenbahn-Fahrplan „mitschwimmt“, ist nach Meinung des DBV in Deutschland eine Chance, Autofahrern eine Alternative zum Zweit- oder sogar Drittwagen zu bieten. Was die Stadt Chemnitz und die umliegenden Landkreise seit über zehn Jahren umsetzen (am 16. Dezember 2002 wurde das erste Teilstück eröffnet), ist von Anfang an ein Erfolg.

Die Verfünffachung der Fahrgastzahlen sind inzwischen kein Aufreger mehr, sondern Normalität. Bei der Stufe 2 soll es in Chemnitz nicht bleiben. Weitere drei Inbetriebnahmeteile ins Umland sind im Bau bzw. geplant. Aus Sicht der Fahrgäste bieten Straßenbahnen auf Eisenbahngleisen eine bequeme Art der Mobilität; diese Fahrzeuge sind in der Regel auch barrierefrei.

Foto: Verkehrsverbund Mittelsachsen

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