DB AG zieht Sturmbilanz
28.02.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Sturmserie im Februar hat die Deutsche Bahn hart getroffen. Wetterexperten sprechen vom schlimmsten Sturm seit Kyrill im Jahr 2007. 6.900 Kilometer des Streckennetzes waren zeitweise von Schäden betroffen. Widrigste Witterungsbedingungen durch immer neue Stürme haben die Aufräumarbeiten deutlich erschwert. Dennoch ist es der DB gelungen, mit dem pausenlosen Einsatz von mehr als 2.000 Mitarbeitern den ganz überwiegenden Teil der Schäden innerhalb kürzester Zeit zu beheben.
Durch die Sturmserie mussten tausend Kilometer kaputter Oberleitung erneuert und hunderte umgeknickter oder beschädigter Masten repariert werden. Mit großem Aufwand haben die Aufräumtrupps Planen, Werbeplakate oder sogar ein Trampolin aus den Oberleitungen geholt. Die Orkanserie hat reihenweise Bäume einfach umgemäht. Besonders dramatisch hat sich die zweite Sturmwelle ausgewirkt: Bäume, die dem ersten Sturm noch standgehalten hatten, sind aufgrund der Vorschäden auf die Gleise gefallen. Durch die schiere Menge konnten die Schäden nur schrittweise abgearbeitet werden.
Teilweise mussten die Arbeiten wegen starker Winde aus Sicherheitsgründen unterbrochen oder bereits geräumte und reparierte Strecken ein zweites Mal bearbeitet werden. „Unsere Reparaturtrupps waren mit großen Schäden konfrontiert. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitenden für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen und für die DB herausfordernden Situation bedanken“, sagt Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn.
Zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiter hatte die Deutsche Bahn zwischenzeitlich den Zugverkehr in den nördlichen Bundesländern sowie in NRW zweitweise eingestellt. Die Bahn-Mitarbeiter unterstützten die Reisenden vor Ort auf vielfältige Weise: Sie informierten zum aktuellen Zugangebot, versorgten die Reisenden mit Getränken und Verzehrgutscheinen, organisierten die Weiterfahrt mit Bussen oder Taxis und halfen bei der Suche nach Hotelunterkünften.
So hat die Bahn während dieser Sturmperiode rund 7.000 Gutscheine für Taxifahrten und Hotels ausgegeben. Die Mehrzahl der Fahrgäste konnte so ihr Ziel noch am selben Tag erreichen oder die Nacht in einem Hotel verbringen. Für den Ausnahmefall, dass eine Fahrt an den Zielort oder eine Hotelübernachtung nicht möglich war, hatte die DB vorsorglich bis zu 30 Aufenthaltszüge pro Nacht an den großen Bahnhöfen bereitgestellt.
„Unser Dank geht auch an die Reisenden, die mit großem Verständnis auf die Ausnahmesituation reagiert haben. Uns ist bewusst, dass viele geplante Reisen am Wochenende dem Sturm zum Opfer gefallen sind. Aber die Sicherheit unserer Fahrgäste und Mitarbeitenden steht für uns an erster Stelle“, sagt Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr. Bei der kostenlosen Sonderhotline, die die DB zur Information der Reisenden geschaltet hatte, gingen über 130.000 Anrufe ein. In der Spitze waren dafür 350 Konzernangestellte in den kurzfristig eingerichteten Callcentern im Einsatz.
Foto: Deutsche Bahn AG / Patrick Kuschfeld