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Cottbusverkehr zieht Jahresbilanz

08.02.22 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen eines Pressegesprächs hat Cottbusverkehr-Geschäftsführer Ralf Thalmann eine erste Bilanz des Jahres 2021 gezogen und einen umfassenden Ausblick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gegeben. Während im Jahr 2020 in direkter Folge der Corona-Pandemie die Zahl der beförderten Personen auf 9,9 Millionen gesunken ist (Vergleichswert 2019: 11,4 Millionen), konnte im Jahr 2021 eine leichte Positiventwicklung festgestellt werden.

Nach verkauften Fahrausweisen ist ein leichter Zuwachs auf circa 10,4 Millionen Fahrgäste im Jahr 2021 zu verzeichnen. Laut Geschäftsführer Ralf Thalmann ist diese Entwicklung grundsätzlich erfreulich, jedoch noch nicht ausreichend, um die wirtschaftlichen Schäden infolge des pandemiebedingten Rückgangs zu kompensieren. Daher hat Cottbusverkehr gemeinsam mit den Aufgabenträgern Stadt Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße auch im Jahr 2021 Gelder aus dem ÖPNV-Rettungsschirm abgerufen, die die Verluste im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ausgleichen.

In Anbetracht der aktuell geltenden Maßnahmen zur Pandemiebewältigung und der unklaren Laufzeit der notwendigen Einschränkungen, geht Ralf Thalmann davon aus, dass auch für das Jahr 2022 ein Rettungsschirm für den ÖPNV notwendig sein wird. Der Geschäftsführer erwartet, dass nach Bewältigung der Pandemie ein Großteil der Fahrgäste zurückkehren wird, regt jedoch große Anstrengungen in der Angebotsverbesserung an, um den Mobilitätsanforderungen der Fahrgäste gerecht zu werden und so weitere Menschen vom ÖPNV zu überzeugen, dem eine wesentliche Rolle bei der angestrebten Verkehrswende zukommt.

Sehr erfreulich sind die erneut gestiegenen Fahrgastzahlen der Parkeisenbahn. Obwohl viele der beliebten Sonderfahrten und Feste ausfallen mussten, konnten insgesamt 41.750 Fahrgäste begrüßt werden (Vorjahr: 39.708). Insbesondere mit Rückkehr der historischen Dampflok „Graf Arnim“, ist ein echter Publikumsmagnet in den Fuhrpark am Sandower Dreieck zurückgekehrt. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Pandemie, dürfen sich die Besucher der Parkeisenbahn auch in diesem Jahr auf eine Vielzahl an Events und Sonderfahrten freuen.

Im Jahr 2022 arbeitet Cottbusverkehr mit einer Vielzahl von Projekten weiter an der Gestaltung des zukünftigen ÖPNV in der Region. Geschäftsführer Ralf Thalmann betrachtet den öffentlichen Nahverkehr als wichtigen Baustein zur Strukturentwicklung. Insbesondere bei den Untersuchungen zum Netzausbau spielen die Strukturwandelprojekte eine wichtige Rolle.

Die Entwicklung im Umfeld der BTU/ TIP, des Carl-Thiem-Klinikums, des Cottbuser Ostsees und der Neubau des Lausitz Parks finden in den Untersuchungen Berücksichtigung. Das von Cottbusverkehr beauftragte Planungsbüro VCDB erarbeitet derzeit die Wirtschaftlichkeitsanalysen von möglichen Ausbaustrecken in den Betrachtungsräumen. Mit den finalen Ergebnissen wird spätestens im März 2022 gerechnet.

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