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Studie zur Regio-S-Bahn Mainfranken

28.01.22 (Baden-Württemberg, Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant die Umsetzung einer Machbarkeitsstudie für das Konzept Regio-S-Bahn Mainfranken. Konkret geht es um die mögliche Einführung eines S-Bahn-ähnlichen Betriebs auf den von Würzburg ausgehenden Linien Richtung Lauda, Ansbach, Nürnberg, Bamberg, Schlüchtern und Frankfurt sowie einige Nebenstrecken inklusive potenzieller Reaktivierungsstrecken, die die Reaktivierungskriterien des Freistaats Bayern erfüllen.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU): „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind uns wichtig. Deswegen wollen wir mehr Menschen für den Nahverkehr auf der Schiene begeistern und zum freiwilligen Umstieg vom Auto überzeugen. Dafür brauchen wir ein attraktives und belastbares Angebot.“ Die Ausschreibung über den Auftrag zur Anfertigung der Studie erfolgt noch vor der politischen Sommerpause. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden Ende des Jahres erwartet. Auf dieser Grundlage sollen dann die konkreten Fahrplankonzepte für die Zukunft entwickelt werden.

„Im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung erwarten wir ein belastbares Konzept, das realistische Angebotsverbesserungen auf den heute bereits stark ausgelasteten Bahnstrecken rund um Würzburg aufzeigt”, so Verkehrsministerin und BEG-Aufsichtsratsvorsitzende Kerstin Schreyer. „Im Fokus steht der Regionalverkehr in der Region ab Dezember 2027.

Zu diesem Zeitpunkt laufen die bestehenden Verkehrsverträge für den Main-Spessart-Express und die Mainfrankenbahn aus. Darüber hinaus soll die Studie aber auch langfristige Angebotsverbesserungen ins Visier nehmen.” Die BEG ist derzeit mit Mandatsträgern und Partnern der Verkehrsplanung aus der Region zur geplanten Machbarkeitsstudie im Gespräch und skizziert die groben Eckpunkte für eine Regio-S-Bahn Mainfranken.

Die Studie selbst wird durch einen Arbeitskreis begleitet, in dem die betroffenen Landkreise, kreisfreien Städte und Verkehrsverbünde sowie die Eisenbahninfrastrukturunternehmen und die benachbarten Aufgabenträger vertreten sein werden. Die Spielräume für Angebotsverdichtungen im mainfränkischen Regionalverkehr sind absehbar begrenzt. So gelten die Strecken Würzburg – Gemünden und Würzburg – Nürnberg offiziell als überlastete Schienenwege, weil dort parallel zum Personenverkehr auch viel Güterverkehr fährt.

lanungen zum Ausbau der Infrastruktur, die derzeit noch am Anfang stehen, werden voraussichtlich erst ab den 2040er Jahren greifen. Die BEG beabsichtigt aber, bereits in der Übergangsphase alle fahrplantechnischen Möglichkeiten zu nutzen und das Verkehrsangebot weiter zu verbessern. Ministerin Schreyer: „Ein wesentliches Augenmerk des Regio-S-Bahn-Konzepts für Mainfranken liegt deshalb auf der optimalen Vernetzung von Bahn, Bus und sonstigen Verkehrsangeboten. Hier ist vor allem auch viel Engagement der Kommunen vor Ort gefragt.“ Ohne die aktive Unterstützung der kommunalen Organisatoren wird es also nicht funktionieren.

Siehe auch: BEG

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