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PwC erarbeitet Mobilitätskonzepte

20.01.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

PwC Deutschland hat sich mit der Ausgestaltung der Verkehrswende im urbanen Raum auseinandergesetzt und fordert dabei Push- und Pull-Maßnahmen. Im Klartext: Restriktive Maßnahmen wie Zufahrtsbeschränkungen und höhere Parkgebühren sollen ebenso eine Rolle spielen wie ein besseres Nahverkehrsangebot und die Infrastruktur für multimodale Verkehre. Zudem liegt ein großes Potenzial für nachhaltigere Mobilität in der Digitalisierung.

So ermöglichen heute bereits digitale Mobilitätsplattformen die Nutzung von Leihrädern oder Carsharing als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Mit der Einführung von 5G besteht künftig zudem die Möglichkeit, Verkehrsströme mit künstlicher Intelligenz zu lenken und Haltezeiten zu verringern, etwa durch intelligent gesteuerte Ampelschaltungen oder Stauumleitungen in Echtzeit.

Im Auftrag des Umweltbundesamtes hat PwC nun die Broschüre „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen urbanen Mobilität in der Stadt für Morgen“ publiziert. Die Online-Broschüre richtet sich unter anderem an politisch Verantwortliche, kommunale Verwaltungen, Verkehrsunternehmen sowie Verbände und ist auf der Website des Umweltbundesamtes zum Download verfügbar. Die Handlungsempfehlungen helfen dabei, den im neuen Koalitionsvertrag angestrebten „Aufbruch in der Mobilitätspolitik“ zu realisieren.

Es gilt, ein dringendes Problem zu lösen. Denn der städtische Personen- und Güterverkehr verursacht seit Jahrzehnten Treibhausgase, Lärm und Luftverschmutzung. Weil zudem immer mehr Menschen in die Städte ziehen, drohen sich die negativen Effekte der bisherigen Verkehrssituation in Großstädten in den kommenden Jahren noch zu verstärken. Nachhaltige Mobilitätslösungen sollen helfen, Emissionen in Städten zu reduzieren, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und die Lebensqualität für die Menschen in urbanen Zentren zu steigern.

In der aktuellen Publikation des Umweltbundesamtes empfiehlt PwC-Mobilitätsexperte Maximilian Rohs Politik, Kommunen, Herstellern und Verbänden unter anderem, den städtischen Verkehr noch stärker durch ein konsequentes Parkraummanagement, verbunden mit höheren Parkgebühren und der Reduzierung der Parkmöglichkeiten, zu regulieren: „Eines der Vorbilder ist die Stadt Wien. Die dortige Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Anteil der Verkehrswege, die mit dem Pkw zurückgelegt wurden, von 40 Prozent im Jahr 1993 auf 27 Prozent im Jahr 2020 gesunken ist. Auch die Digitalisierung kann helfen, den urbanen Verkehr smarter, umweltfreundlicher und unabhängiger von individuell genutzten Pkw zu machen.“

So erleichtern heute bereits Apps die Nutzung von Carsharing, Leihrädern oder E-Rollern als Ergänzung zum konventionellen öffentlichen Verkehr, also Bussen oder Schienenangeboten. Digitale Mobilitätsplattformen könnten die unterschiedlichen Angebote künftig bündeln und somit etwa den Wechsel zwischen Ridesharing und E-Roller noch einfacher machen.

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