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Karlsruhe: Positive erste Tunnelbilanz

26.01.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Knapp fünf Wochen nach der Eröffnung des Stadtbahntunnels zieht Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (CDU) eine erste, positive Zwischenbilanz und sieht den ÖPNV in Karlsruhe und der Region auf einem guten Weg bei der Verkehrswende: „Der Tunnelbetrieb ist sehr gut angelaufen und hat unsere Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Die Betriebsstabilität bei den Tram- und Stadtbahnen hat sich durch den Wegfall externer Störfaktoren deutlich verbessert, das spiegelt sich deutlich in den gestiegenen Pünktlichkeitswerten wider. Auch von den Fahrgästen wird der Tunnel sehr gut angenommen. Das zeigen nicht nur die Fahrgastzahlen, sondern auch die vielen positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung“, erklärte Frank Mentrup im Rahmen eines Pressegesprächs.

Zufrieden zeigt sich der KVV-Aufsichtsratsvorsitzende auch mit der Einführungsphase neuer, innovativer Tarifprodukte wie der regiomove-App, kvv.homezone oder der kvv.luftlinie, mit denen das bestehende Tarifangebot des KVV in den vergangenen Wochen und Monaten erweitert wurde. „Allein im Dezember hat der KVV bei der regiomove-App rund 38.000 neue Nutzer begrüßen können. Beim Luftlinientarif konnte der KVV über 7.100 neue Kunden verzeichnen. Das macht deutlich, dass diese zeitgemäßen Angebote immer stärker nachgefragt werden.“

Gleichzeitig bekräftigte Mentrup die Entscheidung des KVV-Aufsichtsrates zur jüngsten Reform beim Fahrschein-Vertrieb. Diese beinhaltet neben den oben genannten, neuen Tarif-Produkten unter anderem auch die Umstellung auf bereits entwertete Fahrkarten zum sofortigen Fahrtantritt und die Abschaffung der wenig nachgefragten 4er-Karte, die zuletzt für gerade einmal 1,4 Prozent aller Fahrten im KVV genutzt wurde.

„Wir wollen den KVV zukunftsfähig weiterentwickeln und den Menschen in der Region auch weiterhin einen attraktiven ÖPNV bieten. Wir sind uns bewusst, dass solche Veränderungen für den Einzelnen manchmal auch immer eine Abkehr von liebgewonnenen Gewohnheiten bedeuten. Deshalb können wir auch die Kritik einzelner Fahrgastgruppen verstehen, die hier gerne am Status Quo festgehalten hätten“, erklärt Mentrup. „Aber wir sind fest davon überzeugt, dass diese Maßnahmen richtig sind. Wir haben diese Beschlüsse mit allen Gesellschaftern des KVV in breitem Konsens getroffen und stehen auch weiter voll hinter diesen Entscheidungen und deren Umsetzung“.

Ob der Kritik an der Weiterentwicklung der Tarifstrukturen sieht man beim KVV durchaus Verbesserungsbedarf: „In der Sache stehen wir auch als KVV-Geschäftsführung natürlich zu den Entscheidungen, die vom Aufsichtsrat mit breiter Mehrheit getroffen wurden. Aber wir hätten die Fahrgäste vielleicht noch frühzeitiger in unserer Kommunikation mitnehmen können und bedauern, dass wir manche Änderungen beim Vertrieb nicht ausreichend erklärt haben, so dass sie für den Fahrgast nachvollziehbar sind“, räumte Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV ein.

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